GT4 ES Zandvoort: Maserati gewinnt im Chaos-Rennen
Eines dieser Rennen, die scheinbar niemand gewinnen will, sahen die Zuschauer am späten Samstag-Nachmittag im niederländischen Zandvoort. Ganze acht der von den ersten zehn Plätzen gestarteten Fahrzeuge gerieten im Verlauf des 50-Minuten-Laufes in größere Schwierigkeiten (Technische Defekte, Kollisionen, Durchfahrtsstrafen, usw.) und fielen so in die Tiefen des Feldes zurück. Am Besten zogen sich dabei letztendlich Charley Fagg und Phil Glew im von der britischen Ebor-Mannschaft eingesetzten Maserati aus der Affäre, die trotz einer Durchfahrtsstrafe nach dem Boxenstoppfenster durch eine taktische Meisterleistung wieder auf Platz 4 lagen, dann auf die dritte Position vordrangen und schließlich von der Kollision der bis dahin führenden Eike Angermayer (Reiter-KTM) und Csaba Mór (Equipe Verschuur McLaren) profitierten und den Gesamtsieg abräumten. Platz zwei ging, als das Rennen nach einem weiteren Unfall im Mittelfeld vorzeitig beendet wurde, schließlich an Mads Siljehaug und Jamie Vandenbalck in einem Reiter-KTM vor ihren Teamkollegen Willem Meijer und Lennart Marioneck.
Trotz eines Rennens aus der Kategorie „Zum Vergessen“ gelang unterdessen Ricardo van der Ende und Max Koebolt im Ekris BMW der Gewinn der Meisterschaft im Silver-Cup. Nachdem Van der Ende zu Beginn des Rennens zunächst vom späteren Sieger Phil Glew (der sich hierfür auch die bereits erwähnte Durchfahrtsstrafe abholte) umgedreht wurde und weit zurückfiel, fing sich der Niederländer bei der folgenden Aufholjagd nach einer weiteren Feindberührung seinerseits eine Durchfahrtsstrafe ein. Sein Team-Kollege Max Koebolt konnte dann aber noch ein Stück weit von den Missgeschicken der anderen Top-Autos profitieren und so stand am Ende ein neunter Platz zu Buche. Da der beste Verfolger, Lennart Marioneck, den Rückstand auf das Ekris-Duo mit seinem dritten Platz seinerseits nicht ausreichend verkürzen konnte, reichte auch das eher schwache Resultat für Van der Ende und Koebolt zum Gewinn der Meisterschaft.
Der Sieg in der Pro/Am-Wertung ging unterdessen an Jörg Viebahn und Jan Kasperlik auf einem starken vierten Gesamtrang, die in ihrem Allied Racing Porsche Cayman damit im Kampf um den Titel in dieser Klasse mit den bisherigen Tabellenführern, Luc Braams und Duncan Huisman, gleichzogen. Auf Platz drei in dieser Wertung liegen nach einem zweiten Platz im Rennen nun mit nur acht Punkten Rückstand die beiden RN Vision STS Piloten Gabriele Piana und Razvan Umbrarescu. Die Vorzeichen stehen hier als auf einen spannenden Titelkampf in den letzten drei Rennen. Auf den Sieger in der Amateurwertung müssen wir unterdessen noch warten, da hier aktuell noch eine Untersuchung der Rennleitung läuft.