Neuer Meisterschaftsmodus in der GT4-ES
Gut 4 Wochen vor dem Start in die neue Saison haben die Organisatoren der GT4-European Series einen ersten Überblick über die bisher für den „Northern Cup“ eingegangenen Nennungen veröffentlicht, welcher schon jetzt auf ein ordentlich gefülltes Starterfeld hoffen lässst.
Zunächst jedoch ein paar Worte zum neuen Austragungsmodus der Meisterschaft: die aus den Vorjahren bekannte „GT4 European Series“ firmiert ab diesem Jahr unter dem Namenszusatz „Northern Cup“ und wird nun von einem aus der wiederbelebten französischen GT-Meisterschaft bestehenden „Southern Cup“ flankiert. In beiden Teilmeisterschaften wird ein separater Meister ermittelt. Daneben können die Teams aus beiden Teil-Serien auch jeweils drei Runden im jeweils anderen Cup bestreiten. Das Team, welches dann in der Addition der Ergebnisse aus den sechs Events der Heimserie und den drei„Auswärtsspielen“ die meisten Punkte erzielt, darf sich mit dem Titel eines Gesamtmeisters der GT4 European Series schmücken. Dabei können die Gastrennen nicht von den Teams selbst bestimmt werden, sondern sind von der SRO im Voraus festgelegt.
Die Kalender der beiden Serien gestalten sich damit wie folgt:
Northern Cup | Southern Cup |
2.April Misano (ITA) | 16.April Nogaro (FRA) |
7.Mai Brands Hatch (UK)* | 21.Mai Pau (FRA)* |
11.Juni Red Bull Ring (AT) | 2.Juli Dijon (FRA) |
16.Juli Slovakia-Ring (SVK) | 10. September Magny-Cours (FRA) |
20.August Zandvoort (NED)* | 1.Oktober Barcelona (ESP)* |
17. September Nürburgring (DEU)* | 15.Oktober Paul-Ricard (FRA)* |
* = Rennen die als „Auswärtsspiele“ in der Gesamtmeisterschaft gewertet werden können.
Bei den Rennwochenenden in Misano, am Slovakiaring und am Nürburgring werden darüber hinaus statt der sonst üblichen 50-Minuten-Läufe Rennen über eine Distanz von 60 Minuten gefahren. Alles in allem erinnert der neue Austragungsmodus stark an amerikanische Ballsport-Ligen wie die NFL oder MLB, wo ebenfalls Spiele gegen Gegner der eigenen „Division“ und gegen Mannschaften aus anderen Divisionen gespielt werden, ohne dass am Ende jedes Team in der Liga gegen die selben Gegner gespielt hat. Dazu erhält die Schlussphase der GT4-Saison durch die Konzentration der „Auswärtsspiele“ auf die Monate August bis Oktober einen gewissen Play-Off-Charakter.
Im GT-Sport – nach unserem Kenntnisstand sogar im Rennsport allgemein – stellt der Modus jedoch eine Ausnahme dar und es stellt sich durchaus die Frage, in wie fern dieser von den Fans – und wichtiger noch den Teams – angenommen werden wird. Falls sich keine oder nur wenige Mannschaften finden, die bereit sind, eine Saison von insgesamt neun Rennwochenenden unter die Räder zu nehmen, könnte der Kampf um den eigentlich prestige-trächtigen Titel des Gesamtmeisters schnell zu einer Farce verkommen.