GT4 Serien 2017 (Teil 2)

Neben dem neuen GT4 European Series Southern Cup mit Rennen in Frankreich und Spanien gibt es ab dem kommenden Jahr auch in Übersee einige neue Spielwiesen für die serien-nahe GT-Klasse der SRO.

So muehlnergt4imsa.jpgverabschiedet sich in den USA die seit einigen Jahren von einem heftigen Teilnehmerschwund geplagte GS-Klasse der Continental Tire Sportscar Challenge (ehemals Koni Challenge) endgültig vom"Showroom-Stock" Konzept - also der Idee, dass hier von privaten Teams nur minimal für den Rennbetrieb umgebaute Straßenautos fahren - und erlaubt für die Saison 2017 den Einsatz von GT4-Kundensport-Fahrzeugen ohne Umbauten oder Abrüstung im Aero-Dynamik-Bereich. Die aktuellen GS-Autos - von denen momentan pro Rennen allerdings nur zwischen 6 und 10 zum Einsatz kommen - sind für eine Saison weiterhin zugelassen, bevor zur Saison 2018 dann ganz auf den GT4-Standard gewechselt wird. Einzige Einschränkung: Die traditionell an einer engen Zusammenarbeit mit Großserien-Herstellern interessierte CTSCC-Mutter-Organisation IMSA hat bereits angekündigt, Kleinserien-Fahrzeuge a la Ginetta, Sin oder auch KTM nicht zu ihrer Meisterschaft zuzulassen - und so die etablierten Marken davor zu bewahren, möglicherweise von vermeintlichen "Kit-Cars" gebügelt zu werden.

Einen etwas pwcsin.jpganderen Weg geht die US-interne Konkurrenz in Gestalt der Pirelli World Challenge. Deren GTS-Serie erlebte schon in diesem Jahr einen regen Zulauf von GT4-Fahrzeugen und wird bereits zur kommenden Saison ganz auf den SRO-Standard umgestellt, wobei hier auch die Exoten ausdrücklich erwünscht sind.

In Asien versucht unterdessen die bislang mit GT3 (und einigen wenigen Cup-Fahrzeugen) ausgetragene GT-Asia, ihre bröckelnden Starterzahlen durch die Einführung einer GT4-Klasse zu stabilisieren. Gleichzeitig droht der von der Motorsport Asia Ltd organisierten Meisterschaft aber neues Ungemach durch Stephane Ratels neuestes Baby - dieser hat ja unlängst bei der jährlichen Presse-Konferenz im Rahmen der 24h von Spa angekündigt, mit dem Blancpain GT Asian Cup eine eigene Serie in Fernost auf die Beine stellen zu wollen. Auch hier soll das Starterfeld aus einem Mix aus GT3 und GT4-Boliden bestehen - wobei Ratel in Spa betonte, dass man zwar für eine Zusammenarbeit mit der etablierten Konkurrenz aus dem Hause Motorsport Asia offen ist - diese aber nur nach den Spielregeln der SRO stattfinden könne: "Wir werden sehen, ob sie eine Konkurrenz sind, oder ob wir in der Zukunft einen Kompromiss finden. Aber für den Moment haben wir einen Plan, und diesen wollen wir auch umsetzen," wird der GT-Zampano von unseren Kollegen von Sportscar365 zitiert. Sollte sich hier über den Winter keine einvernehmliche Lösung finden, bleibt den potentiellen Kunden-Teams damit wohl zunächst einmal die Qual der Wahl. 

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