GT4-Nachlese Nogaro

Mit zahlreichen Neuentwicklungen ging die GT4 European Series in Nogaro in ihre neue Saison. Grund genug für uns knapp eine Woche nach dem Saisonstart noch einmal auf die beiden Läufe in Südfrankreich zurückzublicken.

Durchwachsen dürfte das Fazit der bulgarischen Sofia Car Mannschaft mit ihren beiden SIN R1 GT4 ausfallen. Zwar zeigte Hendrik Still im Qualifying, dass das Auto durchaus das Potenzial dazu hat, um die vorderen Plätze zu kämpfen. In den beiden Rennen konnte dieser starke erste Eindruck jedoch nach einem selbst- und einem unverschuldeten Unfall nicht in gute Resultate umgemünzt werden.


  Noch härter kam es für den zweiten Wagen, der mit der rein bulgarischen Besatzung Grigorov/Tzonev meist am Ende des Feldes zu finden war und auch bei den Rundenzeiten gut drei Sekunden hinter den Frontrunnern zurückblieb. Auf der Haben-Seite steht indes unzweifelhaft die Haltbarkeit der bulgarischen Mittelmotorsportler, welche aber nachdem man mit einem ähnlichen Fahrzeug bereits eine volle Saison im britischen GT Cup hinter sich hat, vielleicht auch nicht wirklich überraschen sollte. Dennoch könnte die Standfestigkeit des SIN R1 in den nächsten Rennen eine sehr nützliche Tugend sein, da ab Zandvoort noch einige Neukonstruktionen in die Serie kommen werden, die eventuell noch nicht gänzlich ausgereift sind.

Zuvorderst ist hier der KTM X-Bow GTR zu nennen. Hier entschied man sich in Absprache mit dem Einsatz-Team ZaWotec dafür, auf einen Einsatz in Nogaro zu verzichten. Teamchef Mario Wolf erklärt: „So können wir ein umfangreiches Testprogramm abarbeiten um dann für die restlichen fünf Rennwochenenden voll vorbereitet zu sein.“

Zwei weitere Neuankömmlinge im GT4-Paddock werden bei den Pinkster-Races in Zandvoort die beiden BMW M4 von Ekris Racing sein, wobei Informationen über das Fahrzeuge oder ein eventuelles Testprogramm noch Mangelware sind. Auch auf die ersten Bilder des bulligen bayerischen Coupés muss man weiterhin warten.

Als durchaus erfolgreich kann man hingegen das Debüt des PROsport Porsche Cayman 981 SP bezeichnen: Mit einem vierten und einem fünften Platz sowie guten Rundenzeiten war man von Anfang an bei der Musik und auch so fühlt sich das Team aus der Eifel in der GT4 European Series sichtlich wohl: “Die Rennserie macht uns wirklich Freude, denn es fühlt sich an, als wären wir Teil der Familie. Hier geht es darum Spaß zu haben und auf einem hohen Level Rennen zu fahren. Und wir mögen die Athmosphäre im Fahrerlager.

Ähnlich begeistert von der Serie hatte sich schon vor den Rennen in Nogaro die oberbayerische Allied Racing Mannschaft gezeigt, musste dann aber auf Grund der abgelaufenen Zertifikation des Treibstofftanks an ihrem BMW M3 GT4 unverrichteter Dinge zurück nach Deutschland reisen. Mittelfristig will die Mannschaft aus dem Münchner Umland ihr GT4 Engagement allerdings noch ausbauen und hat zu diesem Zweck eine M3-Rohkarosse mit Sicherheitszelle beschafft, die im Laufe des Jahres zu einem vollwertigen GT4-Rennwagen aufgebaut werden soll.

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