ADAC GT-Masters Saisonvorschau - Teil 3: Die Exoten

callaways.jpgNachdem wir in den ersten beiden Teilen unserer Saisonvorschau bisher eher den „Volumenherstellern“ im ADAC GT-Masters betrachtet haben, wollen wir heute im Dritten und letzten Teil etwas eingehender auf diejenigen Fabrikate eingehen, die in etwas geringeren Stückzahlen im Starterfeld vertreten sind. Das größte Kontingent in dieser Gruppe stellt das im baden-württembergischen Leingarten beheimatete Team Callaway Competition, welches insgesamt vier Corvette C6 Z06 GT3 an den Start bringen wird. Für große Schlagzeilen sorgte in der Winterpause vor allem die Verpflichtung von Heinz-Harald Frentzen als neuen Co-Piloten für Sven Hannawald, doch die wahre Speerspitze des Teams von Ernst Wöhr ist indes eher die Fahrerpaarung Diego Alessi und Daniel Keilwitz. Mit dem schnellen Italiener und dem amtierende GT3 Europameister hat man nun wieder ein Duo verpflichtet welches durchaus Chancen auf den Meistertitel haben könnte. In den beiden weiteren Corvettes werden sich die beiden Schweizer Toni Seiler und Hans Hauser auf den Gewinn der Amateur-Wertung konzentrieren – Seiler erhält dabei Unterstützung durch den jungen Österreicher Philipp Eng, Hausers Partner ist der ebenfalls aus der Schweiz kommende Remo Lips.

052909_alpina_hhr.jpgKräftig aufgerüstet hat man über den Winter bei Alpina – die beiden B6 wurden einem gründlichen Update unterzogen und werden jetzt nicht mehr von dem leider etwas anfälligen Kompressormotor der Vorjahre befeuert, sondern von einem BMW-Daytona-Prototypen-Triebwerk aus der Schmiede des kalifornischen Tuning Gurus Steve Dinan. Anfang des Jahres hat Chip Ganassi Racing mit eben solchen Motoren bei den 24 Stunden von Daytona einen Doppelsieg geholt - die Standfestigkeit sollte also bei Alpina künftig keine Probleme bereiten. Auch das Einsatzteam wurde über den Winter gewechselt – statt durch S-Berg-Racing werden die beiden bulligen V8-Coupes in der neuen Saison durch Franz Engstlers Liqui Moly Team eingesetzt werden. Als Fahrer wurden Florian Spengler und Alex Plenagl sowie Alex Margaritis und Dino Lunardi verpflichtet, mit etwas Glück könnten letztere vielleicht sogar ein Wörtchen um die Meisterschaft mitreden.

Ferraris waren in den letzten Jahren im GT-Masters eher selten anzutreffen und in Sachen Meisterschaft haben die Renner aus dem italienischen Maranello bisher überhaupt keine Rolle gespielt. All das soll sich nun in der neuen Saison ändern. Mit Farnbacher ESET Racing kommt eines der stärksten deutschen GT-Teams der letzten Jahre mit einem Ferrari 458 Italia ins ADAC GT-Masters und auch bei der Fahrerpaarung Dominik Farnbacher – Niclas Kentenich handelt es sich wahrscheinlich um eine der schlagkräftigesten in der Serie. Einen weiteren 458er bringt das Team von Oliver Mayer an den Start, allerdings nicht für den Teamchef selbst, (dieser teilt sich stattdessen bei Black Falcon einen Mercedes SLS mit Jan Seyffahrt), sondern für Mayers Sohn Max und den Uffenheimer Maximilian Götz.

gt_masters-100826-0634_p.jpgIn der ersten Hälfte der Saison wird die Ferrari-Flotte noch durch den 430 Scuderia von Freddy Kremer und Detlef Schmidt ergänzt, nach dem Lauf im Rahmen des Truck GP am Nürburgring Anfang Juli wird man sich hier aber in Richtung International GT-Open verabschieden.

Absolute Einzelkämpfer sind hingegen Sascha Bert und Heiko Hammel auf der einzigen Dodge Viper im Starterfeld. Dies muss allerdings nicht bedeuten, dass man die beiden in Sachen Titelkampf abschreiben muss: Das Einsatzteam Vulkan Racing Mintgen Motorsport hat der schon etwas altersschwachen Schlange in der letzten Saison durch ein Upgrade-Kit neues Leben eingehaucht und die Performance des Fahrzeugs bei einem Testeinsatz Anfang April in der DMV Touring Car Championship war durchaus beachtlich. Die Rundenzeit, mit der Sascha Bert dort im Qualifying die Pole Position herausfuhr, hätte ihn auch beim letztjährigen GT-Masters-Auftritt in Hockenheim ganz an die Spitze des Starterfeldes befördert. Natürlich sind solche Zeiten, die an zwei fast zehn Monate auseinanderliegenden Wochenenden gefahren wurden nie eins zu eins vergleichbar, aber die Tendenz für die Viper scheint zu stimmen.

Genaueres erfahren wir dann schon morgen bei den ersten Trainings der ADAC GT-Masters-Saison 2011. Die beiden Rennen finden auf Grund der Osterfeiertage ausnahmsweise am Sonntag und Montag statt und werden vom Fernsehsender Kabel 1 jeweils ab 11.45Uhr live übertragen.

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