Audis Debüt im GT-Masters

phoenixDas war also das Renndebüt der Audi R8 LMS GT3 im ADAC-GT-Masters. In der Motorsport Arena Oschersleben debütierten vier Wagen - zwei des Team Rosberg und je einer für Abt-Sportsline und Phoenix Racing im deutschen Top-GT-Championnat. Bis zum Ende der Saison soll die R8-Flotte noch um mindestens zwei Wagen anwachsen. Argo-Racing wird seinen R8 erst nach Assen im Championnat einsetzen. Nach den 24h am Nürburgring wird Phoenix Racing sein GT-Masters-Team auf zwei Wagen aufstocken. Dann soll die am Nürburgring stationierte Mannschaft ihren 4. und 5. R8-Boliden (zwei & T-Car für die FIA-GT3 Europa-Meisterschaft und das Masters sowie zwei für die Nordschleife) bekommen.

Dass die Wagen beim ersten Rennwochendende in Oschersleben (der Link führt zum Rennbericht) nicht gleich dominierten, hatte konkrete Gründe. Da die R8 sich in den Balance of Performance-Tests der SRO als bis zu 2s schneller als die Gegner erwiesen hatten, bekam man von der FIA das volle Paket an Brems-Massnahmen aufgedrückt. Audi hatte vorsorglich den Wagen schon mit 1300kg statt des eigentlichen Basisgewichts von 1250kg homologieren lassen um 50kg "Spielgewicht" zum Austarieren frei im Wagen platzierbar zu machen. Eine Woche vor dem Auftritt in der Motorsport Arena Oschersleben bekam man von der FIA noch einmal 50kg zusätzlich aufgebrummt. Hinzu kam das der Heckflügel 10cm schmaler sein musste, die vorgeschriebene Bodenfreiheit erhöht wurde und der Motor mit einem kleineren Restriktor geknebelt wurde. Über Nacht hatten die Teams so ein anderes Auto bekommen, das es erst mal neu abzustimmen galt.

Abt-R8Besonders über die Curbs taten sich die R8-Piloten in den Qualifyings nach Zeugenaussagen der den Boliden folgenden Piloten schwer. Am Besten erledigte diese Aufgabe noch das Abt-Team. Nachdem man im Qualifying den Wagen noch in die falsche Richtung abgestimmt hatte und im ersten Rennen zusätzliche Erkenntnisse über die Wirkungsweise der Reifen gewonnen hatte, lief es besonders bei Christian Abt fast perfekt. In Rennen 2 war man auf P3 auf Podiumskurs als Shane Williams den R8 auf den Curbs verlor und in Richtung Mauer abbog. Beim Team Rosberg musste man den neuesten Audi - der erst vor einer Woche ausgelieferte R8 von Yamamoto und Meyer erlebte in der Börde sein Rollout - im zweiten Lauf mit Zündaussetzern abstellen.

Mit den Plätzen 4, 6 und 7 in Lauf 1 und 5 und 6 in Lauf 2 fielen am Ende die ersten zählbaren Resultate für die Audi-Teams an. Im Gros zeigten sich die R8 darüber hinaus mit homogenen Fahrerpaarungen besetzt. Die eine Sekunde, die den R8-Teams in der Börde auf die Spitze noch fehlte, dürfte bis zum nächsten Lauf noch locker zu finden sein. Es wird daher nur eine Frage der Zeit sein, bis das erste Podium und der erste Sieg für das erste Kundensportmodell von Audi im Masters zu verzeichnen sein wird.

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