Pressefrühstück mit Hermann Tomczyk – Teil 2
Im zweiten Teil unseres Berichtes über das Pressefrühstück anlässlich des Saisonfinales am Sonntagmorgen im Fahrerlager von Hockenheim, äußern sich ADAC Sportpräsident Hermann Tomczyk und ADAC Motorsportchef Thomas Voss, zum Kalender 2018 sowie zu den Themen GT4, GT3, DTM und Porsche Carrera Cup.
Zunächst machte Thomas Voss Angaben zum ADAC GT Masters Kalender für 2018. Unter Rücksichtnahme auf den Kalender der Formel 1 ™ sowie das sportliche Großereignis des Jahres 2018, der Fußball WM in Russland, wurden die Termine geplant.
Fest steht, dass der Saisonstart wieder im April in Oschersleben und das Saisonfinale erneut Ende September in Hockenheim stattfinden werden. Es wird wieder, mit dem Red Bull Ring und Zandvoort, mindestens zwei Auslandsrennen geben. Über ein Motorsportfestival gemeinsam mit der DTM am Lausitzring, wird zur Zeit noch verhandelt. Sowohl die Zukunft der DTM, als auch die Veränderungen auf Seiten des Betreibers/Besitzers des Lausitzrings, sind im Augenblick noch nicht vollkommen klar.
Im Bezug auf die anhaltenden Diskussionen wegen eines Engagements im GT4-Sektor stellte Hermann Tomczyk noch einmal ganz klar, dass sich der ADAC in kontinuierlichen Gesprächen mit dem weltweiten Rechteinhaber SRO, namentlich Stéphane Ratel, befindet. Man habe gerade gestern noch telefoniert. Tomczyk „habe Ratel mitgeteilt, dass der ADAC im nächsten Jahr keine GT4 in Deutschland machen, trotzdem aber weiter im Gespräch bleiben werde.“ Beim ADAC möchte man erst noch die weiteren Rahmenserien weiterentwickeln und dann eine gemeinsame Basis für GT4-Sport in Deutschland finden.
Das vorläufige Nein zur GT4 sei eine alleinige Entscheidung des ADAC gewesen. In den Gesprächen mit Stéphane Ratel habe man für die meisten Dinge einen für beide Seiten tragfähigen Kompromiss finden können. Es gebe keinen Grund, „irgendetwas da hinein zu interpretieren.“
Die GT3 wird laut Tomczyk auf FIA Ebene als zur Zeit stabil angesehen, auch wenn es nationale Unterschiede gebe. Eine weitere Kostensteigerung dürfe es aber auf keinen Fall geben, „weil es sonst nicht mehr finanzierbar ist.“ Auf die Frage, ob in Anbetracht der momentanen Krise in der DTM, die Hersteller nun in Deutschland wie auch weltweit, ihr Augenmerk mehr auf die GT3 richten werden und Werksengagement kurz- wie langfristig weiter zunehmen könnte, antwortete Tomczyk: „Ungeachtet der Situation in der DTM, ist der GT-Sport grundsätzlich bei allen Herstellern, als Customer Racing, sehr hoch angesiedelt. Mit dem Ziel auch Autos zu verkaufen. Ich kann mir sehr schwer vorstellen, dass die Hersteller da ihren Weg ändern wollen. Und ganz ehrlich muss ich sagen, ein stärkeres Involvement seitens der Hersteller als bisher brauchen wir nicht!“
Der Frage nach einem Re-Start hinter dem Safety car, ähnlich dem in der DTM, erteilte Thomas Voss erst einmal im Hinblick auf die doch höhere Teilnehmerzahl mit unterschiedlichen Erfahrungen und den Ersatzteilkosten im GT3-Sport eine Absage.
Zu den Gesprächen mit Porsche bezüglich des Porsche Carrera Cups wollte Voss, außer dass er die Gespräche bestätigte, zum jetzigen Zeitpunkt nichts weiter sagen.