ELMS Imola - Jota diesmal im Glück

Das ELMS-Rennen in Imola (der Link geht zum Rennbericht auf unseren Seiten) hatte am vergangenen Sonntag alle Zutaten für einen kurzweiligen Rennnachmittag: ein dicht zusammen liegendes LMP2-Feld an der Spitze, Positionskämpfe bis zur letzten Runde, reichlich Überholmanöver und unvorhergesehene Ausfalldramen in der letzten Rennstunde. Am Ende holte das in Silverstone noch spektakulär und unglücklich ausgeschiedene Team Jota die Lorbeeren für den Sieg nach Hause, während dieses Mal die gesammelte Konkurrenz mit Widrigkeiten zu kämpfen hatte. Auch in der GTE-Am entschied sich der Kampf um die Spitze erst in der letzten Runde zugunsten des SMP Racing-Ferraris von Andrea Bertolini.

Die privatiersbasierte ELMS liefert das an Rennaction was so mancher bei der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft vermisst: Ein packendes offenes Rennen gleichwertiger Crews mit annähernd gleichwertigem, bezahlbarem Material – und zeigt dabei das Paradoxon auf, dem der Langstreckensport seit ehedem unterworfen ist. Seit dem Relaunch der neuen ELMS fehlen offizielle Werksbeteiligungen in der nun wieder zu alten Feldstärken zurückgekehrten Serie. Und dieses Fehlen tut dem Wettbewerb nur gut. Signatechs Alpine-Engagement kann trotz allem TamTams des letzten Jahres nur eine halbherzige Marketing-Aktion des französischen Herstellers bescheinigt werden. Das Gleiche gilt für das Caterham-Engagement des Greaves Motorsport Teams, das letzteres trotz ausbleibender Sponsorgelder des britischen Herstellers dennoch weiter durchzieht. Beide Teams benutzen zwar die Namen offizieller Hersteller, aber ohne ein auf Seriendominanz beharrendes Werkengagement dahinter zu repräsentieren. Seriensiege sind in der ELMS nicht eingeplant – und das tut dem Wettbewerb an der Spitze nur gut.

Zwar bietet mittlerweile auch die FIA Langstrecken Weltmeisterschaft einen offenen Schlagabtausch an der Spitze, aber nur weil 3 Hersteller - Toyota Audi und Porsche – sich annähernd gleich grosse Multi-Millionen-Euro Budgets im Hybrid-Wettrüsten um die Ohren hauen. Die hiesigen Fans werden sich noch zur Genüge an Seriensiege von Audi und Peugeot in den vergangenen Saisons erinnern können. Amsonsten sorgen schon das Reisebudget und die Zeitaufwände für die Wochenenden der WM dafür das das Privatiersfeld der LMP2 und GTE-Am übersichtlich bleiben – eine Situation die sich mit einer eventuellen Vergrösserung des Kalenders und der Öffnung der LMP2 für reine Profi-Teams noch verschärfen wird.

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