6h von Zolder abgesagt
Die Organisatoren der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft, der Europäischen Le Mans Serie und des ACO haben sich am vergangenen Samstag zu einem Krisengipfel bezüglich der erschreckend niedrig ausgefallenen Teilnehmerzahl der Europäischen Le Mans Serie in Le Castellet zusammen gesetzt. Als erstes Ergebnis wurde die 2.Runde der Meisterschaft, das parallel zu den 24 Stunden Rennen am Nürburgring angesetzte 6h-Rennen in Zolder gestrichen. Lediglich 19 Teams hatten nach einer Umfrage Interesse an dem Rennen angemeldet - deutlich weniger als die 25 die man zu Beginn der Saison erwartet hatte.
Nun wollen die Organisatoren Massnahmen beraten, wie man diese Mindestanzahl bis zum nächsten Lauf in Donington Park am 15 Juli zusammen bekommt. Dabei will man sich vorrangig um Teilnehmer für die schwächelnden Klassen GTE (in Le Castellet nur 7 Starter), LMPC (2) und GTC (0) bemühen. Unter anderem erwägt man die GTC-Klasse für weitere Fabrikate zu öffnen nachdem am HTTT der einzige eingeschriebene Teilnehmer auch nicht aufgetaucht war.
Ob man das in den Brunnen gefallene Kind Le Mans Serie noch einmal aus diesem heraus bekommt scheint fraglich. Zu diesem Zeitpunkt der Saison sind alle Rennbudgets bereits verplant. Auf neue Teilnehmer zu spekulieren scheint illusorisch, zumal wesentlich billigere Langstreckenalternativen zur LMS existieren. Es ist auch weniger der Split zwischen der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft und der Europäischen Le Mans Serie als vielmehr die unattraktive Streckenwahl, die der Serie nun das Genick zu brechen droht. Für 3 zusätzliche Rennen in Donington, Brünn und Portimao wird kein Team bereit sein 200-300.000 Euro zusätzlich in die Hand zu nehmen. Da sind Gaststarts in der Britcar, der tschechichen Langstreckenserie und der VdeV-Serie an teils den selben Locations deutlich billiger zu bekommen.
Lediglich diese 3 Rennen verbleiben nun als Restkalender der LMS. Ersatzweise will man einer Reihe von in Le Mans startenden LMS-Teams auf Antrag nun einen Start bei den 6h von Spa-Francorchamps ermöglichen - das Einverständnis der FIA, die diesem Plan noch zustimmen muss, vorausgesetzt. Zwar betonte der ACO in einem Communique das man die Europäische Le Mans Serie als Einsteigerserie in den Langstreckensport erhalten wolle. Jedoch liess die Meldung offen was geschehen würde, wenn sich nach dem sicherlich verlustreichen Rennen am HTTT auch für Donington keine zusätzlichen Teilnehmer einfinden würden. Eine Absage der ganzen Serie ist in dieser Situation als letzte Option wohl auch nicht mehr auszuschliessen.