6h von Le Castellet - auf in die Krise!

lmsintropic.jpg23 Wagen - 12 LMP2, 3 LMPC, 3 GTE-Pro, 4 GTE-Am und ein GTC-Porsche - stehen auf der Nennliste des ersten Laufs zur Europäischen Le Mans Serie 2012. Als wäre diese Zahl nicht schockierend genug, drohen darüber hinaus noch weitere Absagen im Teilnehmerfeld. Obgleich die Topklasse mit 12 LMP2 stark besetzt ist, ist fraglich, ob das Rennen auf dem Kurs an der französischen Riviera mit den Ausgaben der vergangenen Jahre mithalten kann.

6 Oreca, je 2 Zytek, ein Lola (ja – nur einer) und ein Norma stehen in der Top-Klasse parat. An der Spitze dürfte ein 4-Kampf zwischen dem titelverteidigenden Greaves Motorsport-Zytek (Alex Brundle / Tom Kimber-Smith / Lucas Ordonez), dem Pecom Racing-Oreca von Pierre Kaffer und seinen Teamkollegen Ayari & Perez-Companc, dem Sebastian Loeb Racing-Oreca mit den ex-Peugeot Piloten Sarrazin / Minassian und Nicolas Marroc und dem Oak Racing-Wagen mit dem Österreicher Dominik Kraihamer zu erwarten sein. Das fünfte Auto, das an der Spitze mitfahren könnte, ist der Boutsen Ginon Racing-Oreca in dem F1-Red Bull-Pilot Sebastian Buemi die beiden Stammfahrer Jack Clarke und Bastien Briere unterstützt. Was zusätzlich die Crews von TDS Racing, Extreme Limite, Team Jota, Race Performance, Status Grand Prix und Murphy Prototypes dagegen aufbieten können, muss das Wochenende zeigen.

In der LMPC-Klasse bestätigt sich leider, dass der Umstieg des deutschen Champions Mirco Schultis auf den Lotus in der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft die besser Wahl gegenüber der Titelverteidigung war: Boutsen Ginon und Sebastian Loeb Racing setzen hier noch jeweils einen zweiten Wagen ein. Das dritte Auto im Bunde ist der Curtis Racing Technologies-LMPC, hinter dem sich Teile des letztjährigen Neil Garner-Teams verbergen sollen.

In der GTE-Pro sind lediglich die drei Ferrari der Teams Kessel Racing, JMW Motorsport und JMB-Racing übergeblieben. Kessel Racing bietet den Österreicher Phillip Peter auf. Auch in der GTE-Am-Klasse (ein Ferrari, zwei Porsche, ein Aston Martin) findet sich auf dem Aston Martin des Gulf Racing Teams mit Roald Goethe zumindest ein deutscher Pilot wieder. Einziger gemeldeter Starter in der GTC-Klasse ist der Raceart-Porsche.

Wie dramatisch die Lage der LMS in diesem Jahr ist, scheint sich jetzt erst richtig zu offenbaren. Inoffiziell wird schon gemunkelt, dass hinter den Kulissen ein Notfallplan erarbeitet worden ist, die Runde in Zolder - angesetzt parallel zu den 40.ten 24 Stunden Rennen am Nürburgring - zu kippen und stattdessen zumindest ein gemeinsames Rennen mit der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft zu bestreiten. Da die jedoch just eben einen Entry für Spa-Francorchamps mit 37 Autos veröffentlicht hat, wäre eine Zusammenlegung zu einem übervollen 60-Wagen-Grid vielleicht nicht im Sinne der WM-Teilnehmer. Erst jetzt wird klar, inwieweit sich die Europäischen Le Mans Serie mit ihren entscheidungen der letzten Monate ins Aus manövriert hat. Auch vom bislang vollmundig angekündigten 6-8 Wagen starken LMPC-Feld ist nichts übrig geblieben. Erst nach diesem Wochenende, das in Deutschland im Zeichen des ADAC GT-Masters-Auftakt steht, wird man daher Prognosen über die Bedeutung und die Zukunft der Europäischen Le Mans Serie 2012 wagen dürfen.

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