6h Imola - Ein sauberer Sieg für Peugeot

Im Vorfeld der 6h von Imola war angesichts des vollen Feldes aus Intercontinental Le Mans Cup und Le Mans Serie-Teilnehmern auf der für alle neuen 4,9 km kurzen Strecke im Norden Italiens ein Crashderby befürchtete worden. Umso mehr wurden alle anwesenden Teilnehmer und Zuschauer vom Rennverlauf angenehm überrascht. Es gab ein störungsfreies 6h-Rennen fast ohne Unfälle, ohne Safetycars und Gelbphasen und mit einem sauberen Rennausgang.

Peugeot entschied am Ende die 4. Runde des Intercontinental Le Mans Cup für sich. SiegerDer höhere Topspeed bei gleichzeitig niedrigerem Verbrauch gaben den Ausschlag. Die Rekordrunden von Anthony Davidson im 908 #7 waren schnell genug, sich im Verkehr von den Teamkollegen in der #8 abzusetzen und brachten ihm und seinem Co-Piloten Sebastian Bourdais die Führung, die auch ein schleichender Plattfuss mit anschliessendem Reifenstop nicht mehr gefährden konnte. Audi hinkte beim Training mit den beiden neuen Chassis (die alten ILMC-Autos hatte es in Le Mans zerrissen) schon mit einem Topspeed-Manko von 10 km/h auf die Löwen hinterher. Angesichts fehlender Gelbphasen gab es auch keine Gelegenheiten, den Rückstand einzudampfen, so dass die Audi-Taktik-Abteilung beschäftigungslos blieb. Den Ehrenplatz als bestem Benziner-Chassis blieb am Ende der Rebellion Racing Mannschaft, die ausnahmsweise mal die Konkurrenz in Sachen Zuverlässigkeit ausstach.

In der LMP2 waren die beiden Oreca-Teams von TDS und Boutsen Energy Racing zwar wieder einmal schnell, aber nicht zuverlässig genug. So kam es am Ende zum selben Podium wie auch in Le Mans. Der Greaves Motorsport Zytek siegte hier vor den Signatech-Nissan-Oreca und dem Level 5 Motorsport Team das in Imola statt des Coupes den restriktormässig vom Reglement bevorteilten Spider von Lola einsetzte.

In der Formula Le Mans-Klasse kann Mirco Schultis mit seiner Mannschaft schon einmal Sekt für Silverstone einpacken. Das Team hatte erstmals auch den Speed ihres von Pegasus Racing eingesetzten Wagens im Griff. Beide direkten Konkurrenten um den Titel strauchelten zudem. Neil Garner trat gar nicht erst zum Rennen an und Genoa bremsten später Fahrwerksprobleme im Rennen, nachdem Pilot Jens Petersen die Klasse lange angeführt hatte. Da konnte man auch verschmerzen, dass kurz vor Schluss das punktemässig abgeschlagene JMB-Team zum Klassensieg am Wagen von Mirco Schultis, Patrick Simon und Julian Schell vorbeizog.

In der GTE-Pro Klasse kam es zum erwarteten Schlagabtausch zwischen Ferrari und BMW. Die Münchner verloren den fast sicheren Doppelsieg nur durch Pech: Erst versagte am Wagen von Lamy / Werner die Klimaanlage, was die ACO-Offiziellen mit einem Zwangsstopp quittierten, dann arbeitete die Truppe von Charly Lamm angeblich mit einem Mechaniker zu viel am in Führung verbliebenen BMW M3 GT2 von Müller / Farfus. AF Corse bedankte sich mit einem Doppelsieg beim Heimspiel in Italien, wobei der Wagen von Melo / Vilander vor dem wieder einmal an technischen Gebrechen leidenden F458 von Bruni / Fisichella ins Ziel kam. In der GTE-Am-Klasse kostete ein früher Reifenschaden der schnelleren Felbermayr-Proton-Paaarung Roda / Long den Sieg, den man an den IMSA-Performance Porsche von Narac / Armindo verlor.

Der vollständige Rennbericht sowie alle Ergebnisse können unter diesem Link auf unseren Seiten eingesehen werden.

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