LMS-Auftakt mit bis zu 41 Autos in Le Castellet
Mit den 8h von Paul Ricard beginnt am kommenden Wochenende die mittlerweile siebte Saison der Le Mans Serie. Die stärkste Sportwagenmeisterschaft weltweit trotzt mit 41 gemeldeten Teams der immer noch in den Nachwehen bemerkbaren Wirtschaftskrise und debütiert dabei in diesem Jahr auf dem Kurs von Le Castellet, der erst der zweite französische Veranstaltungsort der auf den Regularien des französischen ACO basierenden Serie sein wird. Lediglich das Pilotrennen 2003 auf dem Bugatti-Circuit in Le Mans wurde ebenfalls in Frankreich abgehalten, seitdem fanden 31 Rennen in Deutschland, England & Belgien (je 6x), Italien (4x), Spanien (4x), Portugal (1x) der Türkei (2x) und – 2007 – in Brasilien statt.
Insgesamt 41 Wagen (8 LMP1, 12 LMP2, 7 Formula Le Mans, 1 GT1 und 13 GT2) sind nach den letzten Absagen für den Saisonauftakt übrig geblieben. Um den Gesamtsieg werden sich die zwei Aston Martin bzw. zwei Lola des Rebellion Racing-Teams sowie je ein Audi R15 (Audi Sport Team Joest), Zytek (Beachdeen-Mansell), Peugeot 908 und Oreca-O01 (beide von Oreca eingesetzt) streiten. Die deutschsprachigen Fans haben neben dem Joest-Team mit Kristensen, Capello & McNish als Besatzung im gründlich überarbeiteten R15+ in Aston-Pilot Stefan Mücke einen Kandidaten auf den Gesamtsieg zum Mitfiebern. Zudem ist die belgische Rennamazone Vanina Ickx als dritte Pilotin auf dem Signature Racing-Aston Martin hinzu gekommen.
In der LMP2 starten vier Lola, je zwei Ginetta-Zytek und Pescarolo sowie je ein HPD, Radical, Welter und der Oreca-Courage des Pegasus Racing-Teams. Mit dem deutschen Kruse-Schiller Motorsport-Lola, auf dem neben Hideki Noda und Jean de Pourtales noch ein Fahrerplatz zu besetzen ist, ist auch hier ein deutsches Team in der Klasse präsent. Sieben Formula Le Mans verstärken das Feld der Sportwagenserie, die ohne die ins Feld integrierte Markenpokalklasse mit lediglich 34 Autos starten würde. Die Teams von DAMS und Hope Pole-Vision werden dabei mit zwei Autos antreten, während Applewood, Boutsen Energy und JMB nur einen Boliden betreuen. Letztere Mannschaft ist auch die einzige, die ein 2010er Chassis einsetzt, während der Rest der Teams auf Vorjahresautos vertraut. Mit Wolfgang Kaufmann im Hope Pole-Vision-Wagen mit der #47 und dem Österreicher Dominik Kraihamer in der #45 von Boutsen Energy-Racing sind sogar zwei deutschsprachige Piloten engagiert. Kaufmann wird neben seinem Spezi Luca Moro aus dem vergangenen Jahr auch auf die Unterstützung des 2004er GT1-Champions Steve Zacchia bauen dürfen. Kraihamer sind die beiden Belgier Nicolas de Crem und Bernard Delhez als Co-Piloten zugedacht worden.
Während die GT1-Klasse auf den französischen Larbre Competition-Saleen S7R zusammengeschrumpft ist, herrscht mit Porsche, Ferrari, BMW, Spyker und Aston Martin eine Markenvielfalt wie nie in der GT2-Klasse, die nur noch von der ALMS übertroffen wird. Das grösste Kontingent stellt mit sechs Wagen und drei Einsatzteams Ferrari, wobei AF Corse, CRS Racing und das Hankook Team Farnbacher die Mannschaften sind. Dominik Farnbacher wird auf dem Ferrari seines Vaters von Allan Simonsen unterstützt, während auf einem der CRS-Boliden Pierre Kaffer und Pierre Ehret mit dem englischen Privatier Phil Quaife zusammen spannen. Das Porsche-Kontingent in der Le Mans Serie wird am HTTT aus vier Wagen bestehen. Felbermayr-Proton wird mit den GT2-Titelverteidigern Marc Lieb und Richard Lietz auf dem Wagen #77 sowie Teamchef Christian Ried, Martin Ragginger und Patrick Long im zweiten Wagen ausrücken. IMSA Performance vertraut auf Raymond Narac und Patrick Pilet während die belgische Prospeed Competition-Mannschaft Marco Holzer und Richard Westbrook ins Cockpit setzt. Bei Newcomer BMW und dem Team Schnitzer kurbelt mit Dirk Müller und Dirk Werner ein rein deutsches Kutschergespann am Volant. Die GT2-Klasse in der Le Mans Serie wird somit auch 2010 entscheidend von den deutschen Teams und Piloten geprägt werden.
Los geht es auf dem HTTT am kommenden Freitag in einer Woche mit den ersten freien Trainings ab 12:40 Uhr nachmittags. Samstag wird ab 13:40 Uhr die Qualifikation ausgefahren, das Rennen startet am Sonntag um 11 Uhr. Zum ersten Mal wird dabei eine 8h-Distanz ausgefahren, bei der auch in allen Klassen doppelte Punkte vergeben werden. Insofern wird das Ergebnis beim Saisonauftakt wichtig für alle Teams sein.