Aus der Hitze der Nacht - Statistikrückblick Algarve
Ewig das selbe Problem wenn man aus dem Urlaub wieder kommt: Zwei Wochen hat man sich mal vom täglichen Trott der Newsmeldungen und Rennberichte verabschiedet und erfolgreich das Internet gemieden sowie sich bei kühlen Getränken und 30° im Schatten am Pool und am Strand entspannt - und schon quellen die Mailboxen und die handelsüblichen Informations-quellen über vor Neuigkeiten aus der Szene. Wie schön, dass dieses Mal mit den 1000km der Algarve (der Link führt zum überarbeiteten Rennbericht) ein aussergewöhnlicher Event – das erste Nachtrennen der 1000km-Rennserie – den Urlaub an der heissen aber schönen Algarveküste kurzweiliger gestaltete und man daher eine Menge neuer Fakten für die hiesige Leserschaft zu berichten weiss. So zum Beispiel:
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Dass der Sieg des Pescarolos von Patron Henris eigenem Team den achten Gesamtsieg einer der französischen Eigenkonstruktionen markierte und den ersten für die neue Evo-Version. Zuletzt siegte das Team in Jarama 2006 und beendete an der Algarve somit eine 13 Rennen umfassende sieglose Phase. Bei jedem Sieg sass Jean-Christophe Boullion auf dem Wagen, was den französischen Ex-F1-Profi damit zum alleinigen Spitzenreiter unter den LMS-Piloten in Sachen LMP1- und Gesamtsiege macht. Sieben Siege errang er mit Emanuel Collard, diesen nun mit seinem neuen Partner Christophe Tinseau.
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Insgesamt haben französische Fahrer nun 31 Fahrersiege in den bislang 29 Rennen der 1000km-Klassiker eingefahren. Zweite in der Nationenwertung sind die Briten mit neun Fahrersiegen vor der iberischen Fraktion – in der die Spanier und Portugiesen jeweils bei fünf Triumphen halten.
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Dritter LMP2-Sieg für ein Chassis aus dem Hause Zytek - der erste für den nunmehr unter Ginetta firmierenden 09S.
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Die portugiesische ASM-Mannschaft war an der Algarve auf den Sieg in ihrem Heimrennen abonniert – schliesslich zierte der Wagen das Titelblatt des Rennmagazins. Als man den Erfolg nach 207 Runden endlich in der Tasche hatte, konnte man sich den vierten Klassensieg in der Serienhistorie und den ersten mit dem Ginetta-Zytek ans Revert heften. Eigentlich hat die Mannschaft schon fünf Klassenerfolge erzielt, aber der Erfolg in Spa 2006 erfolgte unter Nennung und mit Support des Chamberlain-Teams.
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Miguel Amaral zieht mit dem Sieg beim Heimrennen mit den beiden Klassenprimussen Thommy Erdos und Mike Newton gleich – alle fünf Piloten haben nun fünf Fahrersiege in der LMP2 zu Buche stehen.
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Neunter Sieg für Dunlop in der LMP2-Klasse. Michelin steht bei 20 Erfolgen.
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Sechter Gesamtrang für einen LMP2 – in diesem Jahr das beste Ergebnis das einer der kleinen Prototypen einfahren konnte, wobei man dies wohl eher der Struktur des Feldes zuschreiben muss. Mit nur 35 Startern war dies das dritt-kleinste Feld der 29 Rennen umfassenden Serienhistorie. Nur im brasilianischen Sao Paulo 2008 (23 Starter) und beim Saisonabschluss 2005 in Istanbul (34) starteten weniger Autos.
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Fünfter GT1-Sieg einer Corvette und ebenfalls fünfter Erfolg des Luc Alphand Aventures-Teams. Bei jedem der Erfolge sass Patrice Goueslard am Steuer, der sich damit neben dem Itaiener Steve Zacchia in der ewigen Bestenliste der GT1-Fahrersiege nun unmittelbar hinter den mit sechs Siegen verzeichneten Piloten Lamy, Ortelli und Ayhari einreihen kann.
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Der LAA-Sieg bedeutete auch den zweiten Sieg für Dunlop in der GT1. Damit kommt man in Reichweite von Pirelli die in der Saison 2005 drei Siege markieren konnten.
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Zehnter Sieg für einen Ferrari F430 in der GT2-Klasse der Le Mans Serie. Damit hat Ferrari mit den beiden Modellen F430 und F360 insgesamt 13 Triumphe erzielt – genauso viele wie Porsche mit seinen drei Fabrkaten 997 RSR, 996 RSR und 996R.
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Beide Piloten hören es zwar nicht gerne – aber das Duell Marc Lieb vs. Rob Bell (natürlich unterstützt von ihren mindestens ebenso schnellen Sekundanten Lietz bzw. Bruni) sowie ihrer Teams Felbermayr-Proton (Porsche) und JWM (Ferrari) dauert an. In Portugal zog JWM das bessere Ende für sich nachdem das Rennen des deutsch-österreichischen Duos schon in der ersten Kurve des Rennens durch den Teamkollegen ruiniert wurde. Wir konnten leider nicht ergründen, welche langsteckentaktische Überlegung Francecso Cruz Martins dazu bewog, seinen Bremspunkt am Ende der Startgerade um 30m nach vorne zu verlegen. Fest steht, dass er zum rechtzeitigen Einlenken sowohl die Karosserieflanke seines Teamkollegen Lietz als auch die Torsionsbereiche seiner eigenen hinteren linken Radaufhängung benötigte. Das legte die Grundlage zu Rob Bells neunten Fahrersieg, der gleichzeitig der erste Sieg der neuformierten JWM-Ferrari-Mannschaft bedeutete. Teamkollege Bruni verzeichnete den fünften Sieg.
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Grossbritanien hält in der Nationenwertung der GT2 nun bei 17 Fahrersiegen. Italien dank Bruni bei 14.
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15.ter Sieg für Dunlop bei den GT2 – damit haben die Briten die Hälfte aller Sieger in dieser Klasse unterstützt.