Erste Vorstellung des GT2-Gallardo in Le Castellet
Am HTTT erfolgte neben dem Debüt der Aston Martin LMP1 eine weitere, aus deutschsprachiger Sicht hochinteressante Neuvorstellung: Reiter Engineering präsentierte dem ACO erstmals die GT2-Variante des neuen Lamborghini Gallardo LP560 (Bild mit freundlicher Genehmigung unserer Kollegen von Endurance-Info.com), dem in diesem Jahr auch eine GT3-Variante folgen soll. Die notwendige Rehomologation des aktuellen Nachfolgemodells löst dann den alten Gallardo als GT3 ab, der mittlerweile in fast 50 Chassis zur festen Grösse innerhalb der weltweiten GT3 Szene geworden ist.
Zurück zum GT2: in Paul Ricard gelang dem Wagen aufgrund eines überschrittenen Zeitplans bei der Fertigstellung leider keine gezeitete Runde. Dennoch war Hans Reiter zufrieden, wie er unseren englischen und französischen Kollegen mit auf den Weg gab. „Wir haben die Gelegenheit genutzt den Wagen hier dem ACO vorzustellen. Der Gallardo wurde erst sehr spät von uns in Empfang genommen und aufgrund der geänderten Boxenstopp-Regularien des ACO fiel zusätzlich die Entscheidung die Aufhängung des Wagens komplett umzubauen, damit er die größeren und verschleissärmeren Reifen vom GT1 Murcielago aufnehmen kann. Daher waren wir hier noch mit dem Umbau beschäftigt. Derzeit hat der Wagen auch nur die werksmässig eingebaut Motorsteuerung da es noch keine Renn-ECU für den 10-Zylinder gibt. Der Einbau der nötigen Restriktoren wird weiter dafür sorgen das die Leistung von 560 PS auf 460 PS sinken wird. Davon abgesehen ist es aber unser Ziel den Wagen als einen der günstigsten auf dem Markt erhältlichen GT2 zu etablieren.“
Je nach Quelle plant Reiter den GT2-Gallardo zu einem Preis von zwischen 295.000-260.000€ auf den Markt zu bringen. Damit wäre er um 100.000 Euro günstiger als ein Porsche 997RSR GT2 und weit unterhalb der Preise die Aston Martin und Ferrari für ihre GT2-Boliden verlangen. Freilich gilt es erst einmal die Entwicklungssaison 2009 abzuwarten, in der Reiter Engineering den Wagen in der 1000km-Rennserie mit dem ADAC-GT-Masters Vizemeisterduo Christopher Haase und Albert von Thurn und Taxis für den Wettbewerb stählern will. Ob ein eventuelles FIA-GT Meisterschafts -Engagement zusätzlich hinzukommt hängt von einer noch ausstehenden Finanzierung ab.