Embassy WF01 - ein neuer LMP2 für 2008

embassywf01Das Team Embassy Racing will 2008 als 2-Wagen-Team mit einem selbst konstruierten LMP2 in der LMS und bei den 24 Stunden von Le Mans an den Start gehen. Der WF01 soll dem Team nach dem ersten Lehrjahr in der LMS zu besseren Erfolgen verhelfen und in den Kampf um die LMP2-Meisterschaft 2008 und 2009 eingreifen.

Der Wagen wird vom Sportwagendesigner Peter Elleray (schon für Bentley und Radical tätig) und seiner Firma Ptec Design entworfen werden. Elleray nutzt dabei den Ruag-Windkanal in der Schweiz, der vormals auch von Sauber mitbenutzt wurde. Motorentechnisch ist Zytek als Partner verpflichtet worden, die eine leichtere und reibungsreduzierte Evo-Version ihres ZG348 3400A LMP2-Motors liefern wollen. Der Reifenpartner steht zwar noch nicht fest, man befindet sich aber derzeit in den letzten Verhandlungen.

Teamchef Jonathan France will langfristig damit Embassy als Ingenieursunternehmen statt als reines Rennteam etablieren. „Das ist ein lange gehegter Traum von mir. Wir hatten schon Anfang 2007 eine kurze Studie in Auftrag gegeben, wie aufwändig die Herstellung eines eigenen LMP2 werden würde. Dann wollten wir zunächst mit dem Pilbeam in der LMS einsteigen, der sich aber als nicht so zuverlässig wie zunächst gedacht herausstellte. Dann sind wir kurzfristig auf den Radical umgestiegen, mit dem wir wertvolle Erfahrungen gewinnen konnten. Nachdem wir uns auch bei der Konkurrenz von Lola und Zytek umgesehen hatten, reifte in uns der Entschluss ein eigenes Auto zu bauen, weil du nur so alle Fäden, die du zum Erfolg brauchst, in deiner eigenen Hand hältst.“

France hatte nach  eigenen Angaben auch schon mit dem Erwerb eines RS Spyders geliebäugelt, davon aber wieder Abstand genommen. „Wir haben schon in der Vergangenheit mit Porsche gearbeitet und ihr Ersatzteil-Support ist schon unübertroffen. Aber es gibt bei Porsche halt Teile für Kundenteams, Lieblingsteams und Werksteams und dabei ist nicht immer sicher, ob der Informationsfluss nach allen Seiten hin offen ist. Für das selbe Geld, das zwei RS-Spyder gekostet hätten, können wir uns auch unseren eigenen Wagen bauen.“

Das 3-Jahresprogramm wird zunächst nur auf die eigenen Wagen beschränkt bleiben. „Ein Kundenprogramm im übernächsten Jahr wäre zwar prinzipiell möglich und wird  langfristig für uns auch ein Thema werden, aber zunächst müssen wir den Wagen selber ganz begreifen.“

Auch eine LMP1-Option wird eingeplant, wobei die Hauptstossrichtung der Titel in der LMP2-Meisterschaft sein wird. Als bislang einziger der vier Fahrer ist zunächst Warren Hughes für drei Jahre verpfichtet worden. Die LMS darf sich auf eine weitere interessante Konstruktion freuen.

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