MLMC plant Strafstopps für zu schnelle Bronce-Piloten

lmcportimaostartDie Piloteneinstufungen der FIA und der SRO in Platin- Gold- Silber und Bronce-Status sind ein stetiger Quell von Diskussionen. Speziell in den unteren Klassen der Silber und Bronce-Piloten gibt es immer wieder Diskussionen wenn Konkurrenten eine günstigere Abstufung eines Konkurrenzpiloten wittern und in diesem Zusammenhang von „sneaky-Silvers“ oder -Bronce-Piloten (Sneaky: englisch für hinterhältig/heimtückisch) sprechen. Nun packt der ACO dieses Problem erstmals an; und zwar auf eine etwas andere Art und Weise als die SRO die in diesem Zusammenhang für die GT-Rebellion-Serie die neue Kategorie Bronce+ eingeführt hat.

Der Ansatz den der ACO dieses Jahr im Michelin Le Mans Cup in beiden Klassen (LMP3 & GT3) fahren will, ist deutlich differenzierter, aber auch etwas komplizierter. So werden nach jedem Rennen die Zeiten der Piloten aus dem Silber-Lager bestimmt und deren Bereich – auch hier gibt es langsamerer und schnellere Vertreter - als Massstab genommen. Broncefahrer die nun schneller als der langsamste Silber-Fahrer sind, bekommen demnach für das nächste Rennen eine zusätzliche „Boxenstop-Handikapzeit“ verhangen, die sich im Umfang nach dem Level der im Rennen erzielten Durchschnittsrundenzeiten richtet. Ist ein Bronce-Fahrer so schnell wie das langsamste Viertel der Silber-Piloten dann muss er beim nächsten Lauf 20s länger stehen bleiben. Würde seine Zeit ihn unter das zweitlangsamste Viertel der Silber-Piloten plazieren, steigt diese Zeit auf 50s. Beim zweitschnellsten Viertel der Silberzeiten müsste ein Team mit einem solchen Bronce-Pilot gar 80s länger stehen. Und volle 2 Minuten Zusatzstandzeit werden beim nächsten Lauf fällig, wenn es sich um einen verkappten Top-Silber-Piloten handeln sollte. Bei einem Fahrer der sich von seiner Durchschnittszeit nicht im Bereich der Silberpiloten aufhält werden keine zusätzlichen Standzeiten fällig.

Bei der Auftragung wird der ACO dank der Daten von Timingpartner Alkamel wohl eine ähnliche Auftragung nutzen die GT-Eins zeitweise bei den 24h von Le Mans oder ausgewählten WEC-Rennen in den Rennberichten genutzt hat. Ob der ACO diese Daten und die daraus folgenden Entscheidungen auch transparent den Teams, Piloten und Fans zugänglich machen wird, wird entscheidend für die Akzeptanz dieser Massnahme sein, die sich in der kommenden Saison erst mal bewähren muss. Denn nicht jeder Bronce-Pilot der sich eine Teilnahme an der Serie leisten kann, wird glücklich darüber sein wenn sein hartes und kostenintensives Training zur Verbesserung seiner Rundenzeiten im Endeffekt in eine Sportstrafe mündet und ihn dadurch wieder zurück wirft.

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