United Oreca gewinnt furiosen ELMS-Lauf in Spa

Die 4h von Spa-Francorchamps, die 5. Runde der Europäischen Le Mans Serie (der Link führt zum Rennbericht auf unseren Seiten) ist am gestrigen Sonntag mit dem ersten Sieg des United Autosports Oreca 07-Gibson von Phillip Hanson und Felipe Alburquerque zu Ende gegangen. Die beiden Vorjahressieger , die die vorzeitig abgebrochene Regenschlacht 2018 auf einem Ligier JS P217 LMP2 gewonnen hatten, gewannen bei ihrem 2. Rennen mit dem Oreca die Ardennenrunde zum 2.Male in Folge. Allerdings profitierte das britisch-portugiesische Duo dabei von einer späten Durchfahrtsstrafe des kurz vor Rennende noch führenden Graff Racing Orecas von Jonathan Hirschi , Tristan Gommendy und Alexandre Cougnaud. Gommendy hatte unter einer Full Course Yellow die Geschwindigkeitsobergrenze beim Einfahren in die Boxengasse nicht eingehalten und sich damit eine Durchfahrtsstrafe eingehandelt. Dadurch konnten die Polesetter, die ihre Spitzenposition nach einem schleichenden Plattfuss verloren hatten, sich wieder an die Spitze manövrieren. Der Graff-Truppe bleib am Ende sogar nur der dritte Platz nachdem sich in der letzten Kurve des 4-stündigen Rennens noch der Cool-Racing Oreca von Nicolas Lapierre mit einem sehenswerten Brechstangen-Manöver auf P2 vorbei gepresst hatte. Zwar waren Lapierre und sein Co-Pilot Antonin Borga für das nach Ansicht der Rennleitung zu hart vorgetragene Manöver zuerst mit einer 10s Zeitstrafe beaufschlagt und damit auf P3 zurück gesetzt worden. Nach einem Protest des Teams und nochmaliger Sichtung der Szene suspendierten die Rennkomissare jedoch die Strafe, so das das bei der Podiumszeremonie noch frustriert auf P3 geehrte Cool Racing Duo (Alexandre Coignaud fehlte erneut nach dem Unfall in Silverstone) am Ende doch auf P2 gewertet wurde.

Ein Finale furioso legte auch das LMP3-Feld hin. Colin Noble im Nielsen Racing Norma M30 LMP3 hatte hier zunächst die Führung mit rustikaler Fahrweise erobert und dabei unter anderem den von der Klassenpole gestarteten schweizer Realteam-Racing Norma aus dem Weg gerempelt. Nach dem Fahrerwechsel auf seinen langsameren Co Tony Wells schlug die Stunde der beiden Meisterschaftsaspiranten von Inter-Europol Competition (Hippe/Moore) und Eurointernational (Petersen/Jensen). Nigel Moore konnte die Führung erobern, wurde aber von einem Reifenschaden 10min vor der Flagge erneut auf P2 zurück geworfen. In einer reifenmordenden Aufholjagd holte er sich in der letzten Runde P1 eine halbe Runde vor Schluss zurück, wurde dann aber von einem langsameren LMP3 eingebremst. Der mit Rekordrunden aufholende Mikkel Jensen hatte seine Reifen deutlich besser konserviert und nutzte die Gelegenheit sich in den Windschatten des deutsch-polnischen Ligier zu hängen um in der letzten Kurve des 4h-Rennens zum 3.Saisonsieg des unter amerikanischer Flagge fahrenden italienischen Teams vorbei zu ziehen. Inter-Europol Competition und Eurointernational gehen damit an der Spitze der LMP3-Tabelle punktgleich in das in 4 ½ Wochen anstehende Finalrennen der ELMS 2019 im portugiesischen Portimao.

In der GTE-AM-Klasse krönte sich das Luzich Racing Ferrari Trio Fabian Lavergne, Nicklas Jensen und Alessandro Pierguidi mit dem dritten Sieg im 5.Lauf vorzeitig als Meister der Serie 2019 und lösten damit vorzeitig das Ticket nach Le Mans 2020. Pierguidi verteidigte auf der Ziellinie einen knappen Vorsprung von 2,7s auf den Dempsey Proton Porsche von Ried/Cairoli/Pera während dahinter der Sprit of Race Ferrari von Cameron/Griffin/Scott Rang 3 belegte.

37 Mannschaften waren am Ende in das Rennen gestartet, das 33 mit der Zielflagge beenden konnten. Die Finalrunde findet am 25-27 Oktober im portugiesischen Portimao statt.

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