Stefan Mückes Saisonausblick
Stefan Mücke hat in diesem Jahr nach dem Ausstieg aus der DTM ein intensives Sportwagenprogramm vor sich: FIA-GT-Meisterschaft mit dem All-inkl.com-Lamborghini Team und die LMS mit dem Charouz Racing Systems-Team und deren brandneuem Lola B07/10-Judd. Mit diesem Wagen absolvierte Mücke den Roll-out in der vergangenen Woche in Pembrey und konnte seine Begeisterung nur schwer verbergen. „Das ist eine echte Steigerung zu den DTM-Wagen, sowohl von der Motorleistung her als auch von der Downforce und der Komplexität des Wagens. Die Telemetrie, die Technik – einfach alles ist eine Stufe höher. Wir hatten beim Roll-Out noch einige kleine Elektrikpunkte zu lösen, aber das ist normal bei solch einem neuen Wagen.“ Erste LMP-Erfahrungen sammelte Mücke bei einem Zufallstest des Rollcentre-Radicals im vergangenen November. „Wir hatten den Mosler getestet und Martin Short hat mir angeboten einfach mal 10 Runden im Radical zu drehen. Es war ein Super-Erlebnis hat sofort einen Riesen-Spass gemacht.“
Wie kamen die Kontakte zu All-incl und Charouz zustande? „Rene Münch, nun Teambesitzer von All-inkl.com-Racing, kannten wir schon länger. Er hat mir im November ein Angebot unterbreitet und nach dem ersten Test war dann alles klar. Antoin Charouz kannte ich über Kontakte aus der DTM, wo er öfters unterwegs ist. Er setzt ja auch in Tschechien selber zwei eigene DTM-Mercedes ein. Da bei mir eine Alternative zur FIA-GT-Meisterschaft zur Debatte stand, kam so das Parallel-Engagement mit dem Lola zu Stande. Das wird in der kommenden Saison zu einigen Terminkollisionen führen, so finden z.B. die 1000km von Valencia und die FIA-Runde in Silverstone genauso parallel statt wie die FIA-Runde in Zuhai und der Test auf dem HTTT. Da ich aber jeweils nicht der einzige betroffene Pilot bin, arbeiten wir derzeit an einer Shuttle-Lösung.“
In die DTM plant Mücke vorerst keinen Weg zurück. „Die fünf Jahre in der DTM haben mir unheimlich viel gebracht. Aber wir haben für 2007 nach neuen Herausforderungen gesucht und ich habe die Sportwagenszene dabei schon länger in Erwägung gezogen. Daß Marcel Fässler im letzten Jahr einen ähnlichen Weg gegangen ist, hat jetzt nicht den Ausschlag gegeben, auch wenn wir seinen Weg interessiert verfolgt haben.“
Le Mans wird ein Saisonhöhepunkt des Berliners werden. „Ich kenne nur den Bugatti-Circuit – die große Strecke wird eine Riesen-Herausforderung werden. Zudem gibt es ja mit den 24h von Spa-Francorchamps einzweites 24h-Rennen im Programm. Es gibt in diesem Jahr eine Menge neuer Strecken für mich kennen zu lernen. Sao Paulo, Zuhai, Silverstone – es wird ein interessantes Jahr.“
Engagements bei den 24h am Nürburgring oder beim ADAC GT3 Masters schloß Mücke dagegen aus. „Das Team meines Vaters hatte letzteres zwar in Erwägung gezogen, mit der DTM, dem F3-Programm und dem Sportwagenprogramm für mich bleibt aber keine Zeit für zusätzliche Engagements – zumindest nicht in diesem Jahr.“