Michelin GT3-Le Mans Cup als neue ACO-Rennserie

Im Vorfeld des Europäischen Le Mans Serie-Finales in Estoril gab der ACO die Schaffung einer neuen GT3-Rennserie bekannt: der Michelin GT3 Le Mans Cup wird im kommenden Jahr im Rahmenprogramm der ELMS starten. Die 2-stündigen Rennen sind für GT3-Teams gedacht die mit einem Bronze-Amateur und einem Profi bei 6 Rennen im Laufe des Jahres antreten können. Im Gegenzug wird die GT3/GTC-Kategorie aus der Europäischen Le Mans Serie ausgegliedert.

Zwar erfolgt der Saisonauftakt der neuen Serie erst in Imola, da die Runde in Silverstone im Rahmen der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft keine logistische Gelegenheit für einen Start bietet, doch dafür locken die Organisatoren dort mit einem besonderen Schmankerl: einem Start der Serie im Rahmenprogramm der 24h von Le Mans. Dort sollen auch LMP3-Mannschaften zugelassen sein, so sich diese denn entweder in der Europäischen Le Mans Serie oder der Asiatischen Le Mans Serie eingeschrieben haben. Der Rennkalender der Serie ist mit dem der französischen GT-Tour abgestimmt, in der allerdings nur noch etwa ein Dutzend GT3-Teams am Start steht. Mit der neuen Serie will der ACO für einen Nachschub interessierter Privatiers aus der GT3-Szene in Richtung der Europäischen Le Mans Serie sorgen.

Offensichtlich rechnet der ACO im kommenden Jahr mit einem derartigen Teilnehmerzuwachs bei den LMP2 und LMP3 das man die Streichung der GTC-Klasse, in der in diesem Jahr nur 6 Teams über die ganze Saison am Start waren, billigend in Kauf nimmt. Mit der neuen Serie wildert man erneut in den Gefilden der SRO, in der Stephane Ratel gerade das Gründen von neuen Subserie (SRO-Silver-Cup, GT-Sports-Cup, Intercontinental-Challenge) als neue Nebenbeschäftigung für sich entdeckt hat. Der ACO kann in Konkurrenz dazu mit dem Pfund Le Mans wuchern, das für sich alleine genug Potential hat um auch international zahlreiche Nennungen interessierter Piloten aus Amerika und Asien anzulocken, die nicht gerade das Kleingeld parat haben um beim Klassiker höchstselbst anzutreten. Ein weiterer konkurrenzverschärfender Fakt: Der Auftakt in Imola findet am selben Wochenende statt wie das 3h Blancpain Endurance Serie-Rennen in Silverstone. Zudem kollidiert das Rennen in Paul Ricard mit dem Blancpain Sprint-Meeting in Budapest. Das bringt all diejenigen Fahrer und Teams in Gewissenskonflikte die mit einer festen Einschreibung in die Blancpain GT-Serie 2016 liebäugelten, die Ratel als Kriterium für das Erlangen von Preisgeld in der Serie verlangt.

Im Gegenzug wird dank Reifenpartner Michelin, der die ACO-Serie in Konkurrenz zu SRO-Partner Pirelli exklusiv ausstattet, ebenfalls ein Preisgeld für die teilnehmenden Teams am Michelin GT3 Le Mans Cup ausgeschrieben. Für die Premierensaison rechnet ACO Präsident Pierre Fillon mit einer Feldgrösse von etwa 20 Teams. Das Rennen in Le Mans ist mit einer Feldobergrenze von 45 Wagen gedeckelt.

Der Terminkalender der neuen Serie lautet wie folgt:
R1 13-15 Mai Imola (I)
R2 16-18 Juni Le Mans-La Sarthe (F)
R3 15-17 Juli Red Bull Ring (A)
R4 26-28 August Le Castellet (F)
R5 23-25 September Spa-Francorchamps (B)
R6 21-23 Oktober Estoril (P)

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