DMV-TCC Hockenheim - Siege für Kamm & Kierdorf

dmvhockstartDer Schweizer Routinier Edy Kamm hat auf seinem '04er Audi DTM bislang seit Saisonbeginn alle Rennen der DMV-Touringcar Championship gewinnen können. Wie eng es aber in der erneut mit knapp 50 Wagen voll besetzten Serie werden kann, musste der Schweizer in Hockenheim im zweiten Rennen erleben. „Beim Überrunden schloss ich kurz vor Rennschluss am Ende der Zielgeraden zu drei Kollegen auf. Einen grauen GT3 trug es unerwartet abrupt weit nach rechts heraus. Ich musste meine Linie blitzartig ändern, um eine Kollision zu vermeiden, kam auf die Kurbs und schon drehte es mich rückwärts in den kurveninneren Reifenstapel“, so der selbstkritische Kommentar des Frontrunners nach dem Rennen.

Doch wenden wir uns dem Renngeschehen des ersten Laufes zu: Pole-Mann Edy Kamm (CH) drängte vor der ersten Rechtskurve zu Pierre von Mentlen (CH) rüber. So war die Tür für Albert Kierdorf einladend offen, um es außen links mit einer Überholattacke zu versuchen. Kierdorf blieb voll am Gas. Der RSR-Hero legte auch gleich einige Meter zwischen sich und die Verfolger auf Audi bzw. SRM-GT. Dahinter setzten sich Jens Hochköpper, Karl Renz, Rolf Rummel, Klaus Schneider und „Doc Henry“ prächtig in Szene. Bei den GT3-Cup bewies Tommy Langer fahrerisch das richtige Händchen. Vor und hinter sich starke RSR- und GT2-Markenkollegen verteidigte er seine Klas-senführung. Edy Kamm schob sich in Runde 5 an Albert Kierdorf vorbei in Führung. Dahinter fuhr Pierre von Mentlen in seinem knallgelben SRM-GT tiefe 1:43er Zeiten.

Dann das Aus für Pierre von Mentlen: Nach einer Kollision hatte das Fahrwerk etwas abbekommen. Am Ende waren es zehn Fahrer, die in einer Runde ins Ziel kamen. Hinter Edy Kamm auf seinem Audi waren das die Porsche-Piloten Kierdorf, Renz, Hochköpper, Rummel, Schneider, Langer, „Doc Henry“, Liehm und Dechent - und es ging weiter mit Porsches bis Platz 16, unterbrochen nur von der Viper des DMV-Routiniers Bruno Stucky (CH). Die schnellste Runde holte sich mit 1:42,202 sec im achten Umlauf Gesamtsieger Edy Kamm (CH).

kierdorfkammDas zweite Rennen glich in der Startrunde dem ersten Lauf. Wieder schaffte es Albert Kierdorf sofort die Führung an sich zu reißen. Kamm selber hielt es für überaus wichtig, zunächst die optimale Reifentemperatur zu erreichen, ehe er zur Attacke blasen sollte. „Ohne optimale Reifentemperatur geht mit dem Auto nichts“, so der Schweizer vor dem Rennen. Kierdorf, Kamm, Renz, Hochköpper und dann schon der immer besser in Fahrt kommende Rekordsieger der Serie Rolf Rummel - das war die Reihenfolge nach Runde 1. Schneider, Liehm, Langer - Thomas, der ältere der beiden Langer-Brüder - Ganz (CH), Roth in der Corvette und Martin Dechent folgten nach. „Doc Henry“, Bode und Linz rollten früh in die Box, ebenso Dr. Bertagnoli im Ferrari. In der dritten Runde attackierte Edy Kamm den führenden Albert Kierdorf.

Von ganz hinten pflügte wie in Rennen 1 ein entfesselt fahrender Jürg Aeberhard nach vorne. „Meine Zeiten waren OK, aber es herrschte eben reichlich Verkehr über die volle Distanz“, so der Biglener. Vorne griff ein entfesselter Jens Hochköpper Karl Renz an. dmvmelkusAls alle auf den Sieger Edy Kamm warteten, war es Albert Kierdorf der vor Jens Hochköpper als erster die Zielflagge sah. Eddy hatte sich in den Wirren der Überrundung von drei Kollegen den oben angeführten Dreher erlaubt. Aber clever wie der Routinier nun mal ist, startete er sofort wieder durch und trug seinen DTM-Audi trotz abgebrochenem Heckflügel als Gesamt-Dritter ins Ziel.

Technik in Hochform erlebte die Melkus-GT-Crew aus Dresden (Bild links). Weder Sepp Melkus noch Fahrerkollege Chris Vogler aus Heilbronn beklagten sich über ihren RS 2000. Nach drei durchwachsenen DMV-Weekends schien alles soweit aussortiert zu sein, so dass die Crew sich nun in Hockenheim auf das Feintuning stürzen konnte. Avon Reifen erwiesen sich dabei am Ende als Stein der Weisen.

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