Divinol-Cup Rennen 3&4 in Most (CZ)
Gewinnen kann immer nur einer. In Most hatten den Sieg viele in der Hand. Hohe Temperaturen im Training verlangten akribische Abstimmung von Fahrwerken und Reifen. Nach technischen Problemen beim Saisonauftakt in Hockenheim lief für Porschepilot Robert Wallenborn in Most alles nach Plan. Pole mit 1.39.645 war ein Wort. 46/100 rechts daneben der leuchtgelbe Schweizer V8Star des Schweizers Pierre von Mentlen.
Aufziehende Wolken eine halbe Stunde vor dem Start liessen den kommenden Regen erahnen. Chaouki Chikhani, entschied sich für den Rennverzicht. „Eine solche Entscheidung wurde mir abgenommen“, so „Doc Henry“. Den Berliner ereilte ein Lader-schaden. Er startete zum zweiten Rennen. Pech dagegen für UHSPORT DIVINOL-Urgestein Rüdiger Noll: Elektronikprobleme am Urquattro.
An den Boxen herrschte Hochbetrieb. Nach einer Startverzögerung ging das deutlich dezimierte Feld hinter dem Pacecar auf die Reise. Die Nachzügler starteten nach einer Pacecarrunde aus der Box. Darunter die Frontrunner Wallenborn und Regenkönig Herold. Nach der halben Rennzeit wurde der Start endlich freigegeben. Das Feld hatte sich da leider bereits extrem auseinander gezogen. Pierre von Mentlen schoss auf seinem gelben Boliden in Front. Ihm schien zunächst keiner gewachsen zu sein. Klaus Horn dahinter: „Ich bleib bewusst außerhalb der Gischt von Pierre.“ Dann GT3-Ass Holden (DK) und wie ein Blitz gestartet der Mann aus Schweden, Routinier Tony Ring (S) auf Ferrari 430-Cup.
Nach gerade mal 2 Minuten dann der Schock bei Swissracing: Der V8 STAR fehlt auf der Gegengeraden bereits. Horn führt. Dahinter Holden (DK), Paul, Ring (S), Smollich und Ex-UHS-Champion Bernhard (Honda GT). Was war mit dem Führenden? „Ich war als Führender praktisch der Fährtensucher für die Anderen. In Kurve 7 lief das Wasser wie ein Bach über den Asphalt. Ich lenkte ein. NIX. Für mich ging’s blitzartig geradewegs ab ins Grün von Most“,
Ganz hinter fuhr Herold Powerboot. Mit bis zu 12s schnelleren Rundenzeiten als die Konkurrenz ging er über das Wasser. Da nach sieben Pacecarrunden nur 8 Rennrunden übrig bleiben, wurde es für Audiass Herold nun eng. „Ich war sehr gut unterwegs steckte mehrfach fest. Die Reihenfolge nun - Horn, Holden (DK), Zajicek (CZ), Bernhard, Ring (S), Adamski und Herold. Dann fehlte Holden. In Kurve 7 warf jemand beim Verlassen der Strecke Kiesel auf die Strecke. „Habe ich viel zu spät gesehen“, zuckt der zutiefst enttäuschte Däne die Schulten.
Zwei Runden noch. Willi Herold schob sich auf Platz 2 hinter Klaus Horn. Wird es ein Horn Sieg oder nicht? Das war für die Fans die Frage. Aber 0,547s fehlen „Rainman“ Willi Herold am Ende.
Rennen 2 lief kaum weniger ruhig ab. Erneut Pole für Wallenborn vor Herold, v. Mentlen (CH), Chikhani (LIB), Horn, Bezak (CH), Bohlin (S), "Doc Henry“ und Holden (DK). Wallenborn stürmte nach dem Start resolut davon. V. Mentlen (CH) und Audiass Herold im Windschatten. Dahinter dann die verbissen fightenden Horn und Chikhani. Doc Henry zog mit Respektsabstand seine Runden. „Ick musste ja erst mal sehen ob der Laderwechsel auch problemlos funktionierte“, so der Berliner Filmemacher eher gelassen. In Runde 2 kam das Aus (Antriebswelle) für Polemann Wallenborn. V. Mentlen (CH) kam an die Box und wechselte von Intermediates auf Slicks. „Danach ging’s voran“, strahlte der Schweizer nach dem Rennen auf dem Treppchen. Chaouki Chikhani hatte Klaus Horn passiert. „Doc Henry“ prügelte seinen Dutt-GT2-Porsche auf Platz 2 um den Kurs. Dahinter Christer Bohlin (S) auf einem F430. Leicht zurück fighteten Michael Holden und Dirk Adamski um den Klassensieg. Der Däne hatte am Ende die Nase vorn - trotz eines Schaltgestängeproblems.
Willi Herold war in der Zwischenzeit ausgefallen. Von ganz hinten kommend sorgte Pierre v. Mentlen nun für die nötige Würze im Rennen. In der letzten Runde konnte der Schweizer noch Christer Bohlin überholen, 25/100 fehlten im Ziel auf „Doc Henry“.
Der strahlende Sieger Chaouki Chikhani konnte seine Freude nicht verbergen. Most war sein zehnter Gesamtsieg im UHSport-Meisterschaftspaket. Damit ist der schnelle Libanese nun bereits 5. in der Ewigensiegerliste des UHSPORT DIVINOL CUPs. Vier Rennen gab es 2007 bisher - und mit Wallenborn, v. Mentlen (CH), Horn und Chikhani (LIB) vier verschiedene Sieger. Spannung ist also reichlich geboten im Cup.