Dunlop 60-Sieg und Titel für Kevin Arnold
Das Saisonfinale des DUNLOP 60 vor über einer Woche auf dem Hockenheimring brachte einen neuen Meister hervor: Kevin Arnold siegte zusammen mit Markus Winkelhock im HCB Rutronik Racing- Audi R8 LMS GT3 und holte sich damit den Meistertitel vor Christoph Dupré im Porsche. Die Entscheidung zur Meisterschaft fiel erst im letzten Rennen. Dupré hatte 209 Punkte und Arnold 206 Zähler. Mit Bereinigung des Streichresultates lag der 19-jährige Arnold allerdings mit 9 Punkten vorne. Somit war die Ausgangslage klar. Ein Sieg oder auch Platz zwei in der GT3-Klasse reichte zum Triumph.
Und mit dem Sieg von Kevin Arnold nach 33 Runden, der sich Schützenhilfe von Audi-Profi Winkelhock holte, war die Meisterschaft in trockenen Tüchern. Gleich zu Beginn des Einstunden-Rennens ging es aber turbulent zu: Christian Abt, prominenter Startfahrer im knallgelben Audi von Andy Prinz, legte eine Pirouette in der ersten Kurve hin. Seine anschliessende Aufholjagd wurde nicht belohnt – das Verpassen des Zeitfensters zum Fahrerwechsel führte zur Disqualifizierung der Startnummer vier. Den zweiten Quersteher der ersten Runde verzeichnete Carrie Schreiner, die von Rang drei aus gestartet war. Kollisionspartner Benni Hey, ausnahmsweise im Mercedes AMG GT3 von Schütz Motorsport unterwegs, musste seinen Wagen in Folge wegen Unfahrbarkeit in der Box abstellen. Pech auch für Marvin Dienst, der nicht zum Einsatz kam. Schreiner hingegen konnte das Rennen nicht nur zu Ende fahren, sondern nahm im Anschluss zusammen mit Fabian Plentz den Pokal der Gesamt-Zweitplatzierten entgegen.
7 Minuten nach Rennbeginn ein weiterer Schreckmoment für das Team von Paul Motor-Service, denn der Lamborghini Huracán Supertropheo stand ebenfalls quer im Ausgang der Spitzkehre und rührte sich nicht mehr vom Fleck. Die zwingend notwendige Saftey-Car-Phase zur Bergung des Fahrzeugs enthüllte den Grund: Der Renner stand nur noch auf drei Beinen; das linke Hinterrad wurde separat von der Strecke geräumt. Fabian Vettel, GT3-Rookie im Mercedes AMG GT3 von HTP-Motorsport und jüngerer Bruder des vierfachen Formel-1-Weltmeisters, erbte nach Schreiners Dreher den dritten Rang. Als wollte er es seinem Teamkollegen Russel Ward, der den Wagen zum Fahrerwechsel übernahm und die Position ins Ziel rettete, nachmachen: Ward erklomm ebenfalls bei seinem ersten Einsatz in einem GT3-Boliden vor fünf Wochen in Zolder das Siegerpodest.
Auf Gesamtrang 4 sahen die Bensheimer Brüder Dennis und Marc Busch im Audi R8 LMS GT3 das schwarzweiß-karierte Tuch. Auf Platz fünf lag Simon Reicher, in einem baugleichen Fahrzeug unterwegs. Ein sehenswertes Ergebnis für den jungen Österreicher, der als Gaststarter im DUNLOP 60 mitfuhr. Die Plätze sechs und sieben gehören weiteren Mercedes-AMG GT3: Fahrzeugeigner und Startfahrer Josef Klüber musste dabei bange letzte zwölf Rennminuten überstehen, in denen er am Monitor dabei zusah, wie sein Flügeltürer unter der Führung von Kenneth Heyer eine größer werdende bläuliche Rauchfahne hinter sich herzog. Nach Zieleinlauf – Heyer bewies Nervenstärke – öffnete Teamchef Andreas Herbst die Haube und machte sofort einen Satz zurück: die plötzlich einströmende Luft entfachte das Feuer im Motorraum. Doch es sah schlimmer aus, als es qualmte und das Team gab später Entwarnung.
Die Gesamtplätze sieben bis zehn gingen an Mario Hirsch/Ernst Kirchmayr (Mercedes-AMG GT3, Race-Art-Motorsport), Alois Rieder (Porsche 997 GT3 R), Christof Langer (Porsche 991.2 GT3 Cup) und Rainer Noller/Thomas Langer (Porsche 991 GT3 Cup).