24h Barcelona: erster Langstreckensieg für den McLaren GT3
Das kann man wohl ein erfolgreiches Wochenende für McLaren nennen: Nach Siegen in den Läufen zur Britischen und zur Französischen GT-Meisterschaft konnte der McLaren MP4-12C GT3 am vergangenen Wochenende auch seinen ersten 24h-Triumph feiern – eingefahren durch ein deutsches Einsatzteam: Der Lapidus Racing-McLaren MP4-12C GT3 gewann am Sonntag die 24H von Barcelona. Nach 24 Stunden und 640 Runden, einer Distanz von 2.979,2 Kilometern, fuhr der Brite Adam Christodoulou das Auto des deutsch-niederländischen Teams über die Ziellinie und sicherte sich so den Sieg beim internationalen Langstreckenrennen für GTs, Tourenwagen und 24H-Specials. Am Lenkrad des orange-weißen Sportwagens wechselte sich Christodoulou mit seinen britischen Landsleuten Tim Mullen und Phil Quaife sowie dem niederländischen Wagenbesitzer Klaas Hummel ab. Der Russian Bears Motorsport-Ferrari 458 Italia (#4, Miguel Toril / Dmitry Samorukov / Boris Rotenberg / Maurizio Mediani / Sergey Zlobin) belegte Rang 2, der Auto Racing Club Bratislava-Porsche 997 (#7, Miro Konopka / Ivo Breukers / Mato Konopka / Wolf Nathan / Jaap van Lagen) kam als Dritter ins Ziel und sicherte sich damit den Sieg in der Porsche-997-Klasse.
Bis zur Halbzeit des Rennens hatte der Lapidus Racing-McLaren einen komfortablen Vorsprung herausgefahren. Kurz nach Mitternacht wurde das Auto in die Box geschoben, wo das linke Ablassventil des Turbokompressors ersetzt werden musste. Die Reparatur kostete dem Team 19 Runden und als das Auto wieder ins Renngeschehen zurückkehrte, war man auf P3 zurückgefallen. Während der Nacht jedoch holte der McLaren mit schnellen Rundenzeiten bald wieder auf. Nach einigen Stunden war der britische Sportwagen zurück an der Spitze, aber später gab es einen weiteren Zeitverlust nach einer Kollision mit dem Las Moras Racing-BMW 123D. Doch auch die konnte nicht verhindern, dass man zum Sonnenaufgang wieder in Führung lag. Daraufhin fuhr das Team den Sieg nach Hause. Es war der erste Gesamtsieg eines McLaren-Sportwagens bei einem 24-Stunden-Rennen seit dem Erfolg für Yannick Dalmas, JJ Lehto und Masanori Sekiya bei den 24 Stunden von Le Mans 1995.
Der Auto Racing Club Bratislava-Porsche 997 Cup (#7, Miro Konopka / Breukers / Mato Konopka / Nathan / van Lagen) übernahm die Gesamtführung, als der McLaren in der Box repariert wurde, doch das Team kassierte einen Abzug von fünf Runden, nachdem es in der Nacht ein Vergehen bei gelber Flagge gegeben hatte. Das slowakisch-niederländische Porsche-Team kam dennoch auf Gesamtrang 3 und als Sieger in der Porsche 997-Klasse über die Ziellinie. Auf Platz 4 in der Gesamtwertung gewann der Bonk Motorsport-Guttroff-Chevrolet Corvette C6 (#17, Tobias Guttroff / Joachim Kiesch / Jens Richter / Peter Bonk) die SP2-Klasse, gefolgt vom Las Moras Racing-Renault Mégane Trophy (#12, Luc Braams / Duncan Huisman / Michael Munemann / Ronald Morien), der während der ersten Rennhälfte lange Zeit die Klasse angeführt hatte, aber wegen eines Problems mit der Lenkung am Abend zurückfiel.
Der Sieg in der Klasse A3T ging an den Russian Bears Motorsport-SEAT Leon Supercopa, der auf Platz 6 in der Gesamtwertung ins Ziel kam. Der SEAT des lokalen Sunread-Teams mit den WTCC-Fahrern Pepe Oriola und Fernando Monje sowie Jordi Oriola und Ferran Monje (#1) führte in der ersten Rennstunde, fiel danach aber zurück und schied nach einem Unfall während der Nacht aus. Der Besaplast Racing-Mini Cooper S von Franjo Kovac / Fredrik Lestrup / Thomas Tekaat / Ralf Eisenreich siegte in der Klasse A2. Der Besaplast-Mini übernahm die Führung, als der Schirra Motoring-Mini John Cooper Works, der lange Zeit die Spitze innehatte, wegen eines Turboladerschadens in der Nacht zurückfiel. Der Schirra-Mini fuhr zu diesem Zeitpunkt auf einem sehr beachtlichen sechsten Gesamtrang von insgesamt 51 gestarteten Fahrzeugen.
Die Entscheidung im Kampf um den Sieg in der Klasse SP3 fiel zugunsten des Partl Motorsport- BMW M3 GT4 (#20, Hermann Bock / Max Partl / Jörg Weidinger), als das identische Auto des Teams Bonk Motorsport, das lange Zeit an der Spitze fuhr, gegen 09:30 Uhr ins Kiesbett stecken blieb und 9 Runden verlor. Der Motionsport-Lotus Elise Sport gewann die Klasse A5, gefolgt vom Sorg Rennsport-BMW Z4 M Coupé. In der Klasse A4 kam der Kueperracing-BMW als einziges Fahrzeug über die Ziellinie und sicherte sich damit automatisch den Klassensieg. Der Sieg in der Dieselklasse D1 schließlich ging an den Blackmotorsport/Formula GT-SEAT Leon 1.9 TDI.
Zum zweiten Mal in Folge waren die 24H von Barcelona Teil der 24H SERIES der niederländischen Agentur CREVENTIC, die zusammen mit dem königlichen katalanischen Automobilclub (RACC) als Promoter und Ausrichter des Rennens auftrat. Motors TV sendet am Samstag, den 6. Oktober um 21:30 Uhr eine Zusammenfassung des Rennens.