Was uns in Barcelona noch so aufgefallen ist...

projectmarc.jpgKnapp eine Woche nach den 24h von Barcelona hier noch eine kleine Aufstellung interessanter Rand-Bemerkungen: 
  • Zuschauer: Für eine breitensportliche Langstreckenveranstaltung waren die 24h von Barcelona überraschend gut besucht. Da der Eintritt frei war, liegen keine genauen Angaben zum Zuschaueraufkommen vor, aber das von vergleichbaren Veranstaltungen bekannte Gefühl, mit den Teams und Familienangehörigen alleine an der Strecke zu sein, kam hier zu keinem Zeitpunkt auf. Alles in allem dürften doch mehrere Tausend Zuschauer am Circuit de Catalunya zu Gast gewesen sein. Bei Creventic sprach man dann auch vom größten Publikum für dieses Rennen in den letzten fünf Jahren. Ein Langstrecken-Klassiker ist das Rennen um die "Trofeu Fermi Velez" damit natürlich nicht, aber der Trend scheint hier in eine gute Richtung zu gehen.
  • Local Heroes I: Mit lediglich fünf einheimischen Teams haben die 24h von Barcelona mittlerweile einen sehr internationalen Charakter. Von den Ursprüngen der Veranstaltung als rein nationales Event ist anno 2015 kaum noch etwas zu merken. Bedingt ist dies wohl auch durch den wirtschaftskrisen-bedingten Niedergang der nationalen spanischen Rennsport-Szene; die einst stolze nationale GT-Meisterschaft  (der Link führt zu einer Fotogalerie unserer Kollegen von Racing Sportscars) wurde mittlerweile komplett eingestellt. In der aktuellen nationalen Top-Serie CER sind GT3-Wagen lediglich bis zum Baujahr 2007 zugelassen. Daneben kommen neben diversen Tourenwagen auch GT-Cup-Autos der aktuellen Generation zum Einsatz, wobei nur wenige Teams von dieser Möglichkeit gebrauch machen. Der Schwerpunkt liegt hier eindeutlig auf den Tourenwagen, wie dem aktuellen Seat Leon Cup Racer.
  • Silverstone: Wie bereits andernorts vermeldet, wird die Creventic Organisation im kommenden Jahr auch die 24 Stunden von Silverstone in ihr Portfolio aufnehmen. Anders als bei den restlichen Rennen der 24h-Serie werden die GT-Autos hier allerdings außen vor gelassen. Es handelt sich damit also um einen reinen Tourenwagen-Event. Ursache hierfür sind zum einen die in Silverstone mit Ausnahme eines begrenzten Budgets an "lauten Tagen" sehr strengen Lärmvorschriften zum anderen aber auch der Wille der Veranstalter, auch den Tourenwagen-Teams, welche ja nach wie vor das Rückrad der 24h Serie bilden, einmal die Chance zu geben, um Gesamtsiege zu streiten. Die genaue Klassenstruktur ist dabei noch nicht spruchreif, Fahrzeuge wie die MARC-Silhouetten bleiben aber trotz Tourenwagen-Look außen vor. Die Top-Klasse dürfte damit die TCR für 2-Liter-Turbofahrzeuge sein.leiperthuracan.jpg
  • Local Heroes II: Als bester spanischer Pilot überquerte am Sonntag Mittag Isaac Tutumlu Lopez im Leipert Lamborghini Huracan Super Trofeo auf Gesamtplatz 6 den Zielstrich. Ein Ergebnis, mit dem einen Tag vorher nur wenige gerechnet hätten. Nach einem Motorschaden im Training und dem dadurch bedingten Auslassen des Qualifyings und des Nacht-Trainings nahm die Leipert-Mannschaft das Rennen vom 74. und letzten Platz auf. Mit einer Kombination aus Speed und Zuverlässigkeit konnte man jedoch in der Zeitenliste im Verlauf des Rennens immer weiter nach vorne vorstoßen. Eine kurze Schrecksekunde gab es noch in der letzten Rennstunde, als Mikko Eskelinen mit einem Aufhängungs-Schaden an die Box kam. Das Problem konnte jedoch in kurzer Zeit und ohne Platzverlust wieder behoben werden und das Team somit einen verdienten Klassensieg in der kurzfristig geschaffenen SPX-Kategorie feiern.
Die 24h Serie 2015 endet in vier Wochen mit dem 12-Stunden-"Epilog" im tschechischen Brno.

 

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