GT-WC ändert Boxenstopvorgaben

Die GT World Challenge Europe ändert gemäß eines Artikels unserer Kollegen von Sportscar 365 erneut die Regeln für die Boxenstopps. Die Top-SRO-Serie, die nach der Verpflichtung des Sim-Race-Hardware-Herstellers Fanatec als zweitem Titelsponsor nun den einprägsam kurzen Namen Fanatec GT World Challenge Europe Endurance Cup Powered by Amazon Web Services (Kurz: FGTWCEEC by AWS) trägt, verzichtet nun darauf zusätzlich zur Mindesttankzeit einen zeitlich unlimitierten Reifenwechsel durchführen. Der Grund ist simpel: weil dadurch die schnellsten Mechaniker zum Reifenwechsel langsam ähnlich inflationär wie Fussballspieler gehandelt wurden, will man hier einem Kostenanstieg vorzeitig einen Riegel vorschieben.

In der letzten Saison waren sowohl in der Langstreckenserie (GTWCEEC by AWS) als auch der Sprintserie (GTWCESC by AWS) nach einem zeitlich limitiertem Tankstop der Reifenwechsel ohne Zeitbegrenzung zugelassen. Das bedeutete das eine schnellere Boxenstop-Crew den Piloten somit einen Vorteil auf der Strecke verschaffen konnte. Diese zusätzliche Competition der Boxenmannschaften führte im Verlauf der Saison dazu das nicht nur der Trainingsaufwand für die Mannschaften exponentiell anstieg, sondern auch dazu das Mechaniker, die die athletisch anspruchsvolle Aufgabe besonders schnell und akkurat erledigen konnten, teilweise teurer auf dem Freelancer-Markt gehandelt wurden wie vergleichbare Renningenieure.

Daher baten die Teams in der obligatorischen Feedbackrunde der SRO Stephane Ratel einhellig darum, der Entwicklung wieder einen Riegel vorzuschieben, um keinen zusätzlichen ruinösen Wettbewerb auf dem Personalmarkt zu entfachen. Zusätzlich wurden bei den Teams in der Mehrzahl Hochleistungsschlagschrauber fällig, die pro Stück um die 10.000€ kosten und nach jedem Rennwochenende mit intensiven Wartungskosten zu Buche schlagen.

Zwar ist das finale sportliche Reglement der Serie noch nicht fixiert, allerdings deutet laut Aussagen vorn Ratel gegenüber unseren Kollegen einiges darauf hin das nun ähnlich wie 2019 parallel getankt als auch Reifen gewechselt werden. Die gesamte Standzeit könnte erneut durch eine Minimum-tankzeit limitiert werden. Damit hätten die Teams etwa 30-40s Zeit um den Reifenwechsel zu absolvieren während die Mannschaften in der vergangenen Saison unter dem Druck standen den Wechsel der Pneus in weniger als 20s zu absolvieren, was das Risiko nicht genügend festgezogener Reifen beinhaltete. Auch ein paralleler Reifenwechsel beinhaltet einige Risiken (Brandgefahr!) und die Reifenwechsel dürften nun deutlich weniger spektakulär ausfallen. Unter dem Aspekt geplanter Kostenreduzierungen dürfte die Änderung jedoch der richtige Schritt sein.

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