Vita4One Italia gegründet
Zwar hat Michael Bartels Team Vita4One-Racing die Teilnahme an der GT1-WM mit dem neuen Partner BMW offiziell bekannt gegeben, doch der Plettenberger besitzt weiterhin die im vorigen Jahr eingesetzten Ferrari F458 GT3. Da just AF Corse seinen Unwillen bekundete, semi-werksseitig die GT-WM mit Ferraris zu beschicken, stünde diese Option dem deutschen Team noch offen – was also tun?
Pfiffig haben Bartels und sein langjähriger Teamkollege Matteo Bobbi eine Lösung erdacht. Bei unseren italienischen Kollegen flatterte die Tage die Ankündigung ins Haus, dass das Vita4one Team Italia sich just konstituiert hätte und von seiner neuen Mailänder Teambasis Einsätze in hochrangigen internationalen GT-Serien planen würde. Bobbi wurde als neuer Teammanager der Squadra präsentiert, der mit der Nähe zur Ferrari-Basis in Maranello wohl auf eine bessere Beziehung zum italienischen Hersteller spekuliert. Derzeit bereitet man den ersten der beiden geplanten Ferrari-Autos vor. In den nächsten Wochen sollen Tests mit mehreren in Frage kommenden Piloten folgen, ehe man ein konkretes Lineup und ein konkretes Programm definiert.
Mit der räumlichen Trennung der beiden Programme (BMW und Ferrari) schaffen Bartels und Bobbi die Voraussetzung, um Serienzampano Ratel bei seinem derzeit grössten Problem zu helfen. Nach der Absage von AF Corse bezüglich der GT-WM sucht der noch nach einem Ferrari-Einsatzteam. Mit dem neu geschaffenen italienischen Filialteam würde Bartels sich sowohl den neuen Partner BMW warm halten können, der ihm langfristige Perspektiven bis hinauf zur DTM bietet, als auch sein vorhandenes Material noch mit einer seperaten Managementstruktur auslasten können. Ausserdem umginge er die Beschränkung auf einen Wagentyp pro Team. Sollte wirklich die GT-WM das Ziel sein, dann dann könnte man Bartels zumindest nicht nachsagen, nachtragend zu agieren. Dass er mit nur zwei Maserati 2011 von Ratel vor die Tür der WM gesetzt wurde, wäre dann anscheinend schnell vergessen.