Weitere Einzelheiten zum Alpina GT1-Projekt

alpinagt1bLetzte Woche machten erste Meldungen bezüglich eines Alpina GT1-Projektes der Bürener Firma Aurora Racing Designs die Runde. Aurora ist eine vom ehemaligen McLaren-Mitarbeiter Nicholas Galbraith gegründete Company, die Alpina schon bei der aerodynamischen Entwicklung des B6 GT3 unterstützt hatte. Seit Anfang dieses Jahres ist der ehemalige Alpina-Chefkonstrukteur Andreas Puschel als gleichberechtigter Partner zum Unternehmen gestossen. Er ergänzt den aerodynamischen Background der Firma um den Bereich Fahrwerks- und Chassis-Entwicklung und stand uns für einige zusätzlich Infos zur Verfügung.

„Aurora ist als Tuner durch Alpina bei der FIA angemeldet worden. Daher können wir die Entwicklung des GT1 komplett unter eigener Regie durchführen. Von Alpina werden wir dabei mit allen notwendigen Teilen beliefert. Auch sonst wird das Projekt von Andreas Bovensiepen unterstützt.“

Technisch wird sich am GT1 nicht nur die Aerodynamik ändern. „Der grösste Unterschied wird der Motor werden. Statt einem per Kompressor aufgeladenen V8 werden wir einen Saugmotor einsetzen. Über die genaue Konfiguration dieses Motors möchten wir noch nichts äussern, weil dieser erst das O.K. von der FIA bekommen muss. alpinagt1aAbhängig vom Motor muss auch das Kühlerpackage und die Aerodynamik geändert werden. Auch ist ein Transaxlegetriebe statt des serienmässig verbauten Inline-Getriebes geplant. Natürlich werden auch Änderungen am Fahrwerk durchgeführt. Ausserdem wird der Wagen Sidepipes bekommen. Wir haben den Vorteil, dass der Alpina GT3, den wir vor zwei Jahren entwickelt haben, schon ein recht gutes Rennauto ist. Bezüglich des Transaxle-Getriebes hatten wir dieses eigentlich schon für den GT3 bei der FIA homologiert. Allerdings hat sich Alpina dann aus Kostengründen dagegen entschieden.“

Seit der Veröffentlichung der Pläne in der letzten Woche befindet sich Aurora laut Puschel in der Phase der aktiven Kundenaquirierung. 1024_fiagt3quali2„Wir haben schon einige konkrete Anfragen und stehen in Gesprächen mit zumindest einem prominenten deutschen Team. Unser Ziel ist es im kommenden Jahr mindestens die notwendigen vier Fahrzeuge für den Einstieg in die FIA-GT1 Weltmeisterschaft zu fertigen. Ursprünglich hatten wir auch die Le Mans Serie als Einsatzgebiet im Visier, was sich aber nach den neuesten aktuellen Reglementsänderungen des ACO mit der Abschaffung der GT1-Klasse erledigt hat. Zur Zeit erwägen wir eventuell ein Kit für den Umbau der GT1 auf die neue GT-Endurance-Klasse des ACO zu konstruieren, aber dafür müssen wir zuerst einmal einen Blick in das diesbezügliche Reglement werfen können.“

Kostenmässig will man trotz der ambitionierten Pläne ein attraktives Angebot schaffen: „Wir hoffen den Wagen für einen Preis von 500.000 Euro anbieten zu können. Damit würden wir am unteren Ende der Preisspanne der aktuellen GT1 liegen.“

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