Jetalliance-Interview in Oschersleben

podium_monza Am Rande des FIA-GT-Laufs in Oschersleben ergab sich die Gelegenheit mit Jetalliance Racing -Teamchef Lukas Lichtner-Hoyer und seinem #1-Piloten Karl Wendlinger (auf dem Foto zusammen mit Wendlingers Partner Ryan Sharp (re.) nach dem Sieg in Monza) einige Worte zu wechseln. Die Österreichische Mannschaft ist derzeit das Top-Aston-Team in der FIA-GT-Meisterschaft und seit der vergangenen Saison mit mittlerweile zwei eingefahrenen Siegen eine feste Größe in der Meisterschaft. Neben dem Betrieb eines erfolgreichen 2-Wagen-Teams fungiert man in dieser Saison auch als Sponsor des GT1-Citation-Privatiers-Cup. Lichtner-Hoyer: „Der Citation Cup lohnt sich für uns schon aus  geschäftlichen Gründen. Wir wollen mit Cessna Citation der führende Anbieter von Business-Flügen im Racing-Bereich werden. Dieses Jahr ist nur ein Premierenjahr, aber für 2008 rechnen wir mit einem richtig grossen Feld. GT-Racing ist eigentlich ein Gentleman Sport und mit dem Citation Cup wollen wir diesen Aspekt wieder stärken. Eine rein auf Profi-Basis funktionierende Sportwagenmeisterschaft würde auf die Dauer ein zu kleines Feld in der Top-Klasse nach sich ziehen.“ Die GT1-Klasse sieht Lichtner-Hoyer deswegen noch lange nicht auf dem absteigenden Ast.  „Eher ist ein Wendepunkt geschafft“ , so seine Einschätzung. Und er will der  FIA-GT die Treue halten. „Die LMS und Le Mans sind natürlich immer ein Thema für uns, aber Motorsport ist für uns zuallererst eine Marketingplattform und da sieht es zumindest bei den 1000km-Rennen von der Vermarktung her eher sehr bescheiden aus. Die FIA-GT hat dagegen in den letzten Jahren einen Riesensprung gemacht was die Vermarktung angeht und kann nun ein beispielloses TV-Paket vorweisen. Das ist auch für unsere Kunden und Sponsoren attraktiv, die als Gäste zu unseren Rennen kommen.“

wendlinger Mit Karl Wendlinger war die Entwicklung des Teams ein längeres Gesprächsthema. „Wir waren im vergangenen Jahr ein neues Team und hatten die typischen Anfangsschwierigkeiten. Ein entscheidender Entschluß war der Wechsel des Reifenlieferanten (von Dunlop auf Michelin). Ab dem 5. Rennen waren wir aber mit bei der Musik.“ Lichtner-Hoyer ergänzt: „Wir haben anfangs das Auto noch nicht ganz verstanden. Ausserdem musste sich die Harmonie im Team erst noch einstellen, was erst nach einigen personellen Umbesetzungen geschah. Seit wir nun zwei Autos einsetzen können, lernen wir zudem um so mehr hinzu.“ Wieder Wendlinger: „Es ist schon motivierender wenn man Siegeschancen besitzt“. Der Kufsteiner, 1999 Champion in der Meisterschaft, kehrte 2004 auf einem JMB-Racing-F575 ins Championnat zurück und hat seitdem in jedem Jahr ein Rennen gewinnen können, zuletzt die diesjährige Runde in Monza, auch wenn in Oschersleben, wo das Team einen Doppelausfall hinnehmen musste, nicht alles nach Plan lief. Den Kampf zwischen den Maserati und den Aston Martin sieht er ausgeglichen: „Zwischen den beiden Marken laufen die Rennen recht gut gemischt ab. Das GT-Bureau macht da einen guten Job. Mal hat der eine und mal der andere Vorteile. Das ist auch stark von der Streckencharakteristik abhängig.“ Auf eine Klimaanlage wie für die Le Mans-Piloten muß Wendlinger („So was gibt es für den Aston?“) verzichten. Im Gegensatz zum ACO schreibt die FIA entsprechende Einrichtungen für die Piloten (noch) nicht vor. „Unsere Rennen gehen ja auch nur noch über zwei Stunden, da ist das eher verschmerzbar.“ Trotz der Erfolge: Jetalliance Racing hat dadurch noch keinen besseren Status bei Aston bekommen. „Geschenkt wird einem nix“ so Lichtner-Hoyer.

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