Fischer Racing plant GT86-Cup-Teilnahme
In der letzten Woche wurde seitens unserer Kollegen von Ring1.de vermeldet, dass auch die Fischer Racing Truppe von Teamchef Eberhard Fischer aus Paderborn Ambitionen besitzt, eventuell ein Fahrzeug im Toyota GT 86-Cup im Rahmen der VLN Langstreckenmeisterschaft einzusetzen. Sportwagenfans, denen die Mannschaft als Einsatzteam des Young Driver AMR-Projektes bzw. von ihren Einsätzen mit den Ford GT oder den Aston Martin Vantage GT3 im ADAC GT-Masters oder der FIA-GT3 Europa-Meisterschaft her bekannt ist, mögen ob dieser Ankündigung verwundert sein – doch der geplante Einsatz hat handfeste pragmatische Gründe, wie aus dem Umfeld des Teams zu erfahren war.
Nicht wenigen wird bekannt sein, dass Fischer Racing vor dem Einstieg mit den Ford GT3 ins GT-Masters eine erfolgreiche Markenpokal-Mannschaft aus der deutschen Tourenwagenszene war. So nahm die Mannschaft am Renault Clio Cup und dem Seat Leon Supercopa statt, wo man von 2005-2007 dreimal in Folge den Meistertitel mit Thomas Marschall und Florian Gruber erlang. Da die Mannschaft, deren letzter Ford GT3 nun auch zum Verkauf steht, abseits des noch nicht fixierten Programms mit den Aston Martin Vantage GT3 - zur Wahl stehen ADAC GT-Masters, Blancpain Endurance Serie und die neue FIA-GT-Serie – noch freie Kapazitäten besass, gab es Gedankenspiele, wie diese am Besten auszufüllen wären. Der GT-86-Cup bot sich Teamchef Fischer, der lockere Verbindungen zu Toyota besitzt – ein Teil seiner Crew sind ehemalige TMG-Mitarbeiter - hier als attraktive und preisgünstige Alternative an.
Ein Einsatz des Cup-Autos ist mit maximal 4 Mechanikern pro Einsatz bei überschaubarem Aufwand zu stemmen. Ausserdem erlaubt der Kostenrahmen des Cups interessieren Kundenfahrern eine vergleichsweise günstige Motorsportsaison. Fischer hat zudem Räumlichkeiten in der Nähe des Nürburgrings zur Verfügung stehen. Daher war es für die Truppe naheliegend, ein Programm für eine Teilnahme am Cup zu starten. Derzeit fehlen einzig noch die Piloten, um zumindest einen der vorbestellten Wagen für den Saisonstart zu bemannen. Man ist mit ersten Fahrern in Verhandlungen, sucht aber generell noch weitere Interessenten, wobei die von Toyota angebotene Fahrerbörse (wir berichteten) hier zusätzlich wertvolle Dienste leistet. Eine Einbindung in das Young Driver-Projekt – etwa für eine Junior-Förderung – ist nicht vorgesehen. Sollte sich der Einsatz realisieren lassen, dann darf man angesichts der erfolgreichen Markenpokal-Vergangenheit der Paderborner Truppe auf die Rennergebnisse am Ring im Rahmen des Cups gespannt sein.