Startet der Lexus GTE 2013 am Ring?

Wie unsere Kollegen von Dailysportscar.com just vermeldeten, wird es beim nächsten 24 Stunden Rennen am Nürburgring möglicherweise doch eine bislang unerwartete Premiere eines Autos geben, das bislang drohte, im Museum zu verschwinden. Der Lexus LFA-GTE soll demnach von der japanischen Mannschaft von Gazoo Racing eingesetzt werden. Das Auto ist eine nach den ACO-Regularien gebaute Version des Lexus LFA, der bereits mehrere Entwicklungseinsätze in den vergangenen Ausgaben des 24h-Klassikers erlebte.

Entwickelt wurde das Auto bei TMG im Entwicklungscenter in Köln. Dort konstruierte man das Auto quasi als Fingerübung im Vorfeld des LMP1-Engagements nach dem F1-Ausstieg. Bislang scheiterte der Einsatz des Autos im Rahmen der ACO-konformen Serien an den wirtschaftlichen Gegebenheiten. Toyota hatte nicht die Kapazitäten für einen eigenen Werkseinsatz, hätte aber interessierten Kunden den Wagen gerne überlassen. Angesichts eines Preises von über einer Millionen Euro für die Einzelanfertigung hielt sich der Kreis interessierter Kunden jedoch naturgemäss in Grenzen. Porsche und Ferrari rufen derzeit für ihre wettbewerbsfähigen GTE-Modelle nur die Hälfte dieses Preises ab. Der Lexus toppt in dieser Kategorie selbst die BMW M3-GT2, der preislich in etwa zwischen der japanischen Einzelanfertigung und den Standardmodellen von Porsche und Ferrari liegt - und der immerhin in 7 Exemplaren gebaut wurde.

Der Einsatz von Gazoo Racing, der Mannschaft die beste Beziehungen zu Toyota hat und schon in der Vergangenheit mehrere umfangreiche Einsätze im Rahmen des 24h-Klassikers am Ring stemmte, könnte eines von 2 Zielen haben. Angesichts der noch im Sommer angedachten Transferierung des Autos in das Toyota-Museum in Japan könnte dies als Versuch gewertet werden, dem Auto zumindest vor diesem schweren Gang noch erste Rennerfahrungen und so etwas wie eine Renngeschichte zu geben. Denkbar wäre aber auch eine zweite Option: Angesichts der nun in die Gänge kommenden Asiatischen Le Mans Serie könnte man den Einsatz auch als Evaluationsrennen deklarieren, nach dessen erfolgreicher Absolvierung der Wagen für weitere Einsätze vielleicht doch noch eine Rennzukunft in Asien bekommen könnte. Welcher Punkt davon nun zutrifft, wissen derzeit vielleicht nur die Verantwortlichen bei Toyota.

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