V-Klassen der VLN stehen vor der Überarbeitung

Wie unsere Kollegen vom Motorsport-Guide melden stellt die Organisation der VLN Langstreckenmeisterschaft am Ende des Jahres die Sonderbestimmungen der VLN-Serienwagenklassen V1-V6 auf den Prüfstand. Den Hintergrund dieser Aktion erklärt Bernd Burkhard, bei der VLN-Orga Leiter der Organisation Technik, so: tmggt86.jpg„Wir wollen die V-Klassen wieder bezahlbar machen. Es sind in den letzten Jahren so viele Sonderbestimmungen dazu gekommen, dass niemand mehr durchblickt. Natürlich werden keine Sicherheitsbestimmungen reduziert.“ Burkhard hat die V-Klassen damals mit ins Leben gerufen, um preiswerten Rennsport in der VLN einzuführen. Mitte der neunziger Jahre wurden sie als Einsteigerklasse eingeführt, nach oben hin abgegrenzt durch die SP (Spezial)-Klasse – die reinen Rennfahrzeuge.

Zum Hintergrund: Jedes Fahrzeug verfügt beim Kraftfahrtbundesamt über eine Fahrzeugliste mit allen verbauten Teilen. Alle deutschen Fahrzeuge besitzen eine derartige Liste eines jeden Modells. Falls Teams ausländischer Fahrzeuge auch eine solche Liste nachweisen können, sind die Fahrzeugteile ebenfalls zulässig.

Die Liste der Sonderbestimmungen ist lang: Getriebekühler, Hinterachskühler, andere Bremsen, optimierte Gelenklager, freie Motorelektronik, Leistungschips, größere spezielle Sicherheitstanks (FT3), verschweisste Sicherheitszellen, usw. Nicht nachweisbare Teile oder Veränderungen an Hubräumen und Leistungszahlen sollen nun in Zukunft nicht mehr erlaubt sein.

Denn mit einem Serienwagen auf der Straße haben die Wagen der V-Klassen  schon lange nichts mehr gemein. Der langjährige VLN-Fahrervertreter Johannes Scheid erklärt dazu: „Anfangs kosteten diese Fahrzeuge noch 20.000 DM. Heute sind es 80.000 Euro und das kann es ja wohl nicht sein!“ Scheid gibt aber auch zu bedenken, dass nicht alle Fahrzeugkonzepte als Motorsportplattform dienen müssen, insofern auch nicht jedes Fahrzeug über Sonderbestimmungen in das Reglement gepresst werden muss.

Auch Michael Bonk, von Bonk Motorsport, ist der Neuanfang ganz Recht. „Alles auf null setzen und neu anfangen“, lautet sein Motto - und er würde sogar noch weiter gehen: „Meiner Meinung nach sollte man die Basisausstattung eines Fahrzeugs als Grundlage für das Rennfahrzeug nutzen und nicht das Beste aus dem Zubehörkatalog zulassen.“ Dann würden sich einige Fahrzeugmodelle von vorneherein ausschließen.

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