SP8: Wieder ein Aston-Sieg bei den "GT1"
Es war zwar die hubraumstärkste (und nominell auch die leistungsstärkste) Klasse bei den 24 Stunden am Nürburgring, doch im Gesamt-Klassement spielte die SP8 am Ende nur eine Nebenrolle. Im Qualifying war am ehesten zu erkennen, wohin die Reise maximal gehen würde. Die Kissling-Corvette verpasste als bester SP8 mit Rang 21 knapp den Einbau der blauen Überrundungsleuchte, nicht weit dahinter platzierten sich die beiden Lexus LF-A.
Die im zweiten Jahr an den Start gehenden japanischen GT-Prototypen und die deutsche Corvette waren zu Beginn auch die schnellsten Vertreter der Top-Klasse, wobei es die Kissling-Corvette im ersten Stint sogar bis in die Top-10 schaffte. Leider fiel die gute Position einer Kollision mit ausgerechnet dem in der selben Klasse startenden australischen Holden Commodore zum Opfer. Mit gebrochenen Felge vorne links trat Volker Strycek den weiten Weg zur Boxengasse an - die C6.SP fiel bis auf Gesamtrang 19 zurück. Reinhold Renger startete die Aufholjagd und holte sich Platz um Platz zurück. Wenig später mußte das Radlager vorne links getauscht werden, eine Spätfolge der Kollision. Kurz vor Tagesanbruch beendete ein Differentialschaden dann die Vorstellung des in Klassenführung liegenden Teams aus Bad Münstereifel.
Zu diesem Zeitpunkt hatten die Lexus schon zahlreiche Stopps hinter sich. Die Wagen, die zwar nach dem Serienwagen-Passus ohne Restriktoren fuhren, von denen aber nach wie vor weder ein Strassenauto noch Produktionspläne existieren, waren mit einem der grössten Teams angereist, jedoch fiel ausgerechnet der mit den schnellen deutschen Piloten besetzte LF-A früh massiven Problemen zum Opfer. Letztlich fackelte der Wagen der deutschen Piloten kurz vor Rennende bei Breitscheid ab. Der von Konzernerbe Akio Toyoda mit bewegte Lexus geisterte im Klassement zu Rennmitte in den Top-40 herum. Dessen Spitzenplatz hatte da schon der weitestgehend serienmässig belassene Aston Martin V12 Vantage übernommen, den in der Nacht Oliver Matthai an die Spitze gefahren hatte.
Das Duell der Konzernchefs in der „GT1-Klasse“ entschied Dr. Ulrich Bez mit seiner Mannschaft auch am Ende klar für sich. Zum zweiten Mal in Folge gewann Aston Martin die SP8 bei den 24h, nachdem man schon 2008 mit dem GT4-Vantage erfolgreich war – auf Gesamtrang 21, den auch schon im Qualifying der schnellste SP8 belegt hatte. Dem Aston Martin kam sein serienmässig belassener Motor zu Gute, der mit einem Verbrauch von etwa 10l Kraftstoff pro Nordschleifenrunde 10- bis 11-Runden-Stints absolvieren konnte und der sich als technisch nicht so anfällig wie die Renngefährte herausstellte.
Rang 2 in der Klasse belegte am Ende einer der BMW 135i von Dörr Motorsport, der allerdings streng genommen in der SP8T der Turbo-getriebenen Fahrzeuge startete. Dritter - oder Zweiter in der SP8 - wurde der KTN-Audi RS4 auf dem ein neuseeländisches Fahrerquartett Gesamtrang 80 errang. Die Kiwis schlugen damit die mit Ressourcen um sich werfende Lexus-Mannschaft, deren bester LF-A auf Rang 81 ins Ziel kam.