Kissling-Corvette im Windkanal

kisslingwindkanalWie unsere Kollegen von Ring1.de berichten wurde Anfang Februar die Kissling Corvette C6.SP in das Forschungsinstitut für Kraftfahrwesen und Fahrzeugmotoren Stuttgart (FKFS) gebracht. Seit September 1988 betreibt das FKFS im Auftrag der Universität Stuttgart zwei der modernsten Kfz-Windkanäle für industrielle Entwicklungsarbeiten und für die universitäre Grundlagenforschung.

Der 1:1-Fahrzeugwindkanal ist einer der modernsten Europas. Um den Anströmbedingungen eines auf der Fahrbahn rollenden Fahrzeugs möglichst nahe zu kommen, wird die Straßenfahrt mit drehenden Rädern im Windkanal mit Hilfe eines 5-Band-Systems simuliert. Zentral läuft unter dem Wagen ein Center Belt hindurch. Jedes einzelne Rad des Wagens steht auf einer Raddreheinrichtung in Verbindung mit einer Waage. Um sichere Daten zu bekommen wurde das Fahrzeug-Setup der Kissling-Corvette so eingestellt, daß es dem Rennbetrieb weitestgehend entsprach, etwa bei Fahrzeughöhe und Radsturz. Für reproduzierbare Ergebnisse lag die angewendete Windgeschwindigkeit im Schnitt immer bei ca. 138,8 km/h.

Nachdem die Grunddaten wie etwa der cW-Wert aufgenommen waren, wurden in vielen Durchgängen etliche Versionen von Flaps und Flügeleinstellungen getestet. Pro Lauf wurde nur je eine Veränderung getestet, um deren Effizienz herauszufiltern. Flaps wurden an- und abgebaut, Flügeleinstellungen wurden verändert und Öffnungen an der Karosse zugeklebt und wieder geöffnet. Anhand der gesammelten Daten konnten quantifizierbare Rückschlüsse über die Aerodynamik gezogen werden können, z.B. wie viel km/h durch das Herabsenken des Flügels gewonnen werden kann und wieviel Abtrieb man dafür verliert. Auch wurde untersucht, wie sich das Schließen von Kühlungskanälen auswirkt.

Die Testreihen erbrachten, in welche Richtung die Entwicklung und Ausprägung von aerodynamischen Anbauteilen gehen muss. Am 04.04. - bei der 56. Westfalenfahrt - dem ersten Lauf der BF-Goodrich Langstreckenmeisterschaft 2009, wird die Kissling-Mannschaft nun den Praxistest im Rennbetrieb vornehmen können.

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