Aston Martin gewinnt "Nürburgring-GT1-Klasse"
12 Wagen (14 im Training) starteten in diesem Jahr in der „Nürburgring–GT1“-Klasse beim 24 Stunden Rennen am Ring, der SP8-Kategorie. Und im Vorfeld hatte man zunächst den Eindruck, das die reine Hubraumeinteilung der Klassen zu einem inhomogenen Feld geführt hatte. Auf der einen Seite die Gesamtsiegfähigen „Big-Banger“ wie die Zakspeed-Viper, der Phönix-Aston, der Raeder-Lamborghini und der Alzen-Porsche, auf der anderen Seite seriennahe Wagen wie die vier N24-Aston-Vantages oder der Lexus – das musste doch ein vorhersagbares Ergebnis geben.
Pustekuchen! Nach 24 Stunden überquerte „Rose“, der gelbe Aston Martin Vantage N24 des Werksteams mit den Fahrern Oliver Mathai / Matthew Marsh / Sini-Ichi Katsura als Bester seiner Klasse auf dem Gesamtrang 18 die Ziellinie. Es war der erste Klassensieg eines Aston Martin bei den 24h. Perfekt wurde der Erfolg in Anwesenheit hunderter VIP-Gäste von Aston durch den zweiten Rang des mit den Deutschen Frank Döring, Mario Ketterer, Horst Philipp und Joachim Seeber besetzten weissen Kunden-N24 auf P26 und den dritten Rang von „Kermit“, dem giftgrünen Werkswagen von Vorstand Ulrich Bez, AM-Testfahrer Christopher Porritt, Richard Meaden und Wolfgang Schuhbauer.
Ein überzeugender Dreifachsieg der Vantages über die „Big Banger“ stand am Ende zu Buche. Letztere waren zwar durchwegs schneller, hielten aber den Speed nicht durch. Die Zakspeed-Viper endete nach einem - durch ein quer auf der Fahrbahn stehendes Fahrzeug verursachten - Ausweichmanöver um 1,5 m verkürzt in den Leitplanken am Eschbach. Der Alzen-Porsche litt an Getriebe- und Antriebsstrangproblemen. Den grossen Aston Martin DBRS9 bremsten durch unwillige Überundete und ein zu straffes Fahrwerk und die damit verbundenen Handlingsprobleme verursachten Unfälle. Wendlinger, Lechner, Enge & Mücke mussten sich daher im Endergebnis hinter ihrem Boss Bez einreihen. Der neue Lexus und der Raeder-Gallardo hatten technische Probleme und auch die beiden Audi in der Klasse liefen nicht problemfrei. So blieb am Ende lediglich dem australischen Holden Commodore die Rolle des letzten verbleibenden Aston-Jägers in der SP8-Klasse vorbehalten.
Gestützt vom Nordschleifenengagement von CEO Ulrich Bez hat Aston Martin die 24 Stunden am Nürburgring als gleichberechtigt zu den 24 Stunden von Le Mans im Entwicklungsteam verankert. Das siegreiche Chassis „Rose“ absolvierte 2008 schon sein viertes 24h-Rennen (3x Nordschleife, 1x Dubai) und war der Prototyp für die GT4-Modelle des Vantages. Um sich nach dem Klassensieg nun zu steigern bleibt für 2009 nur eine Möglichkeit - ein Gesamt-Podium oder gar ein Gesamt-Sieg müsste für die britische Nobelmarke her!