Erneuter Anlauf für ein VLN-12h Rennen

Die Nürburgring Langstrecken Serie plant eine Kompaktierung ihres Kalenders für 2022. Das haben die beiden führenden Manager der Serie - Ralph-Gerald Schlüter (Generalbevollmächtigter VLN e.V. & Co. oHG) und Christian Stephani (Geschäftsführer VLN VV GmbH & Co. KG) – in einem heute von der Serie veröffentlichten Interview angekündigt. Statt 9 soll es 2022 nur noch 8 Rennen geben. Dies geht allerdings nicht zu Lasten der Renndistanz, denn als neuer Saisonhöhepunkt soll im kommenden Jahr ein 12h-Rennen in die Serie integriert werden. Dieses wird, angelehnt an das aus der Corona-Not geborene „Doubleheader-Format“, als Samstags- und Sonntags-Rennen mit 2 je 6 stündigen Abschnitten ausgefahren werden.

Stephani erläuterte den Hintergrund der Überlegungen wie folgt: „ Im vergangenen Jahr war der Double-Header, aus der Corona-Situation heraus geboren, ein voller Erfolg. Alle Beteiligten waren begeistert, so dass wir auch in diesem Jahr eine Doppelveranstaltung im Kalender haben. Der naheliegende Gedanke ist: Wieso nicht zwei 6-Stunden-Rennen in einer Wertung zusammenfassen? Das schon seit Jahren im Kalender befindliche 6h-Ruhrpokalrennen bleibt darüber hinaus bestehen. Daneben planen wir mit 6 weiteren Rennen über die Distanz von 4 Stunden.“

Stephani und Schlüter merkten an das ein 12h-Format – auch wenn es wie nach dem Beispiel der Creventic-Rennen in 2 kürzere Abschnitte aufgeteilt wird – eine Überarbeitung der Punktewertung nötig machen würde. Auch dahingehend sind Planungen im Gange. In der Konsequenz würde sich durch solch ein Event zwar nicht die Fahrzeit verkürzen, sondern eher verlängern. Statt den Doubleheader wie bislang mit 2 4h-Rennen auszufüllen würden 2 6h-Rennen bedeuten, das man wieder bei einer reinen Saisonfahrzeit von 42h (6*4h; 1*6h 1*12h) landen würde – so wie vor der Streichung des zehnten Saisonrennens 2017. Jedoch würde durch dauerhaft 8 statt 9 Saisonrennen der Termindruck am Ring abnehmen.

Zusätzlich gewinnt der neue 12h-Event durch sein Format an Attraktivität für die Teilnehmer, wenngleich auch während des Rennens mit höheren Kosten zu rechnen wäre. Im Gegenzug würden für die meisten auswärtigen Teams Anreisekosten für einen Event wegfallen.

Intessanter Fakt am Rande: Vor fast genau 10 Jahren wurde bereits schon einmal die Integration eines 12h-Rennens in den Kalender der damals noch VLN genannten Serie erwogen. Da man aber seinerzeit einen durchgehenden 12stündigen Lauf im Sinne hatte scheiterte die Idee alsbald an den Rahmenbedingungen am Ring – so den zusätzlichen Saisonkosten, den gestiegenen Kosten für die Streckenwarte und den Lärmschutzauflagen. Mit den Erfahrungen aus der Coronakrise und der Creventic mit derartigen Events sowie der vorangeschrittenen Professionalisierung der Serie wird diese Option nun doch machbar. Der Event würde auf jeden Fall ein weiterer Höhepunkt im Rennkalender am Ring werden.

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