Ring frei (NLS1) !
Mit einer Teilnehmerliste von 146 eingeschriebenen Teams hat die Nürburgring Langstrecken Serie gestern Abend das Feld für den Saisonauftaktlauf, die 66.te ADAC Westfahlenfahrt am kommenden Samstag, bekannt gegeben. Damit fällt das Feld nun doch nicht signifikant kleiner aus, wie vielerorts im Umfeld der Serie aufgrund der wirtschaftlichen Schwierigkeiten durch die anhaltende Corona-Pandemie vermutet wurde. Mit 146 Wagen und davon 28 GT3 wird das Feld sogar über dem Niveau der Saisoneröffnung des Vorjahres (141 gemeldet, 136 gestartet , davon 20 GT3) ausfallen. Und das obwohl es mit den 12h von Mugello der 24 Stunden-Serie eine signifikante Terminüberschneidung gibt, die einige reguläre Starter abgezogen hat.
28 GT3 (= 19% des gesamten Feldes) sind schon mal eine ordentliche Ansage, die sich hinter den Feldern der Prä-Corona-Saisons nicht verstecken muss. 8 Porsche 991 GT3 R der Teams Falken Motorsport, Frikadelli Racing Team (je 2x) sowie KCMG , Manthey Racing Huber Motorsport und HCB Rutronik Racing treffen auf 7 BMW M6-GT3 von Walkenhorst Motorsport (x3) ROWE Racing (x2) dem BMW Junior Team und Schubert Motorsport, 5 Mercedes AMG GT3 (3x GetSpeed Performance und 2x Haupt Racing Team) 5 Audi R8 LMS GT3 (je 2x Phoenix Racing und Car-Collection sowie die équipe Vitesse) 2 Lamborghini Huracán GT3 evo von Konrad Motorsport und FFF Racing sowie einen Ferrari der schweizer Octane 126-Truppe. Somit sind 6 Hersteller in der Top-Klasse präsent, wobei 1 Audi (Lionspeed/Car Collection) in der Pro Am Wertung startet und 4 (Huber, equipe Vitesse, Getspeed´s #9 und Walkenhorst´s #36) in der Am-Wertung antreten und somit voraussichtlich nichts mit dem Gesamtsieg zu tun haben werden.
Hinzu kommen aus den Reihen der Porsche-Klassen ein SP-Pro Black Falcon 911 MR2-Porsche, 4 SP7-Fahrzeuge der Teams Black Falcon, clickvers/Chrzanowski Racing, Huber und Pit Lane Racing und lediglich ein verbliebener CUP2-Porsche der 9und11 Racing Mannschaft, sowie lediglich ein startender SP4T Cayman 718 GTS.
In der SP10 GT4-Klasse darf man sich auf einen 6-Kampf zwischen 2 Schnitzelalm Racing Mercedes AMG GT4, dem Prosport Racing Aston Martin, dem Ring-Racing Toyota Supra GT4, einem Black Falcon Cayman sowie der Premiere einer Alpine GT4 der Waldow Performance Mannschaft freuen, die die französische GT4-Konstruktion erstmals auf der Nordschleife in den Wettbewerb wirft. Die Deserteure aus der GT4-Klasse fallen in den SP8-Klasse (nur ein GITI-Audi R8 und ein AMR-Performance Aston Martin) sowie der SP8T (lediglich der Black Falcon Team Textar Mercedes AMG GT4 ) recht spärlich aus.
Zu den Rennwagen von der Stange (=Cup-Fahrzeuge): hier gibt es Umwälzungen zu vermelden! Während die Porsche Cup-Klasse wie erwähnt fast vor der Auslöschung steht und in der BMW M240i Cup-Klasse nur noch 4 Fahrzeuge verzeichnet werden, hat der neu als CUP5 definierte BMW M2-CS-Cup aus dem Stand 11 Teilnehmer aufzuweisen, die auf das schnellere aber in Anschaffung und Unterhalt teurere neue Rennmodell von BMW gewechselt sind. Auch die CUPX-Klasse verzeichnet im 4.Jahr ihres Bestehens mit 8(!) startenden Autos (davon 6 von Teichmann Racing , einer von mcchip-dkr-Racing und ein „Werks“-KTM) einen deutlichen Teilnehmerschub. Der wird aber unter anderem dadurch beflügelt das nun 3 verschiedene Konfigurationen des X-Bow – der neue deutlich schnellere GTX, das alte auf einer getunten Nordschleifenversion des GT4 basierende Cup-Modell und eine leistungsgedrosselte „Permit2“-Variante des GT4) sich im Cup tummeln – hier darf man auf die Verrechnung der Punkteverteilung zur Wahrung der Chancengleichheit gespannt sein. Geschlagen werden diese Cup Felder jedoch von der Cup3 - Cayman GT4 Trophy by Manthey-Racing die sage und schreibe 16 Teilnehmer in diesem Jahr angezogen hat. Rechnet man die 4 TCR-Autos noch hinzu so kommen heuer beim Saisonauftakt 44 Wagen aus den CUP-Klassen was immerhin 30% des Feldes ausmacht.
Sehr Nürburgringspezifisch sind die V-Klassen der seriennahen Produktionswagen. Mit 2 V6-Cayman, 4 V5-Cayman, 2 VT3-Cayman, 17 VT2-Autos und 13 zumeist älteren V4 BMW´s kommt man hier auf 38 Wagen oder umgerechnet 26% des Feldes. Hingegen schrumpf das Gruppe H-Feld hier immer weiter zusammen. Nur noch 1 H4 BMW M3 GTR und 7 H2-Autos (inklusive des Kult-Mantas!) sind hier vertreten. Die Klasse AT für Alternative Treibstoffe sucht man gar beim Saisonauftakt vergebens.
Nach dem abgesagten Test und Einstellfahrten Tag letzte Woche wird auf die Mannschaften eine besonders anspruchsvolle logistische Aufgabe zukommen um ihre Einsatzgeräte möglichst schnell auf Tempo zu bekommen. Der Zeitplan hält sich immerhin an gewohnte Dimensionen. Nach dem Zeittraining von 8.30-10 Uhr wird das Rennen wieder von 12-16 Uhr über die Bühne laufen. Angesichts aufgrund von Corona gesperrter Zuschauerränge wird lediglich eine Verfolgung über den Stream auf der Nürburgring Langstrecken Serien-Seite und auf Youtube möglich sein. Parallel werden wir auch wieder an einem zeitnah aktualisierten Rennbericht auf unseren Seiten (Link folgt...) arbeiten.