Endlich! - VLN1 !
Hurraaa! Endlich geht auch in Deutschland an diesem Wochenende die Motorsportsaison wieder los! Nach einer weitestgehend glimpflich überstandenen Pandemie-Auftaktphase drehen sich nun auch in der deutschen Rennszene wieder die Räder. 141 Mannschaften haben zum Saisonauftakt der Nürburgring Langstrecken Serie, der 51. Adenauer ADAC Rundstrecken-Trophy, ihr Erscheinen angekündigt. Das sind zwar deutlich mehr als die allseits befürchteten „um die 100“ im Vorfeld des ersten Rennens zur Corona-Pandemie. Es sollte bei allem Überschwang aber nicht verschwiegen werden, das die Saisonauftaktrennen der letzten Jahre ein im Schnitt 25% grösseres Feld am Start sahen (2019: 169 Mannschaften; 2018: 180; 2017: 187; 2016: 173; 2015: 172; 2014: 172; - angegeben sind jeweils Starter in der Quali zum Rennen). Insofern gibt es natürlich einen Schwund in den Starterzahlen aber der fällt doch deutlich geringer aus als erwartet.
Nachdem wir nun so lange warten mussten: was erwartet uns am Wochenende?
20 GT3/SP9-Fahrzeuge gehen in der Top-Klasse in den Kampf um den Gesamtsieg. 6 Audi R8 LMS GT3 der Teams Phoenix Racing (2x) Audi Sport, Car-Collection (2x - incl des EFP-Entrys) und équipe vitesse), 5 Porsche 991 GT3 R (2x Frikadelli Racing Team, Manthey Racing , Falken Motorsport und der Neuzugang von Huber Motorsport), 4 Mercedes AMG GT3 von GetSpeed Performance (3x), und HRT, 3 BMW M6-GT3 (2x Walkenhorst und einmal ROWE Racing) sowie 2 Ferraris (Octane 128 und racing one) bilden an diesem Wochenende die Top-Klasse. Mit 16 Wagen startet das Gros in der um den Gesamtsieg kämpfenden Top-Klasse der Pro-Fahrzeuge. Die Pro-Am- und AM-Kategorie erleben jeweils ein Duell der Fahrzeuge von racing one und Phoenix Racing bzw. équipe vitesse und GetSpeed-J2-Racing.
Zu den Porsche-dominierten Klassen: einziger Starter in der SP-Pro ist der Black Falcon Team Identica-Porsche MR. 6 Teilnehmer stellt die SP7-Klasse wobei erstmals mit dem belgischen Team Pit Lane Racing-St.Vieth Cayman ein Cayman in der sonst nur für die 911´er vorbehaltene Klasse genannt ist. Jeweils einen Porsche-Einzelstarter weisen die Klassen SP6, SP4T und V6 (!) auf.
Zu den Klassen mit Markenvielfalt: in den grossvolumigen SP8-Klassen ist das Feld auf jeweils 2 (SP8: GITI-Audi R8 GT4 gegen Ring-Racing-Lexus) bzw. 3 (SP8T: FK performance M240i; Walkenhorst mit einem M2 CS für DNLS-Star Sami Matti Trogen und Black Falcon mit einem Mercedes AMG GT4) geschrumpft. Die SP10/GT4-Klasse geht mit einem erfreulich vielfältigen Feld an den Start wobei das weltweite Renndebüt des Ring-Racing Toyota Supra GT4 mit den beiden Piloten Andreas Gülden und Michael Tischner im Vordergrund steht. Die beiden deutschen Piloten ersetzen das japanische Duo das an diesem Wochenende eigentlich im Vorfeld der N24h-Vorbereitungen mit dem Wagen debütieren wollte, die Fahrt zum Ring aber aus Gründen der Einreisebeschränkungen nicht antreten konnte. In der SP10 trifft der Toyota bei seinem Debüt auf 4 BMW M4-GT4 (von Adrenalin Motorsport, FK Performance, Walkenhorst Motorsport und Hofor Racing by Bonk Motorsport) 2 Porsche Cayman von W&S Motorsport und Allied Racing sowie den PROsport-Racing Vantage AMR GT4. Die AT-Klasse verzeichnet darüber hinaus mit einem Ford Mustang und dem Four Motors Cayman zumindest 2 weitere GT-Fahrzeuge.
Zu den Cup-Fahrzeugen: die CUP2-Klasse der 911-Cup-Fahrzeuge scheint nunmehr Geschichte zu sein – zumindest verzeichnet die Starterliste keine entsprechenden Entrys mehr. Fahrzeuge von der Stange gibt es allerdings noch weiter in den Klassen CUP3 (10 Cayman starten hier in der 5. Saison der Cayman GT4 Trophy by Manthey-Racing), CUP5 (ein Dutzend BMW M240i), CUPX (3 Teichmann-KTM) und der neuen OPC-Klasse für die alten ex CUP1-Astras, die allerdings mit nur einem Starter übersichtlich besetzt bleibt.
Interessanter ist da die Entwicklung in den Produktionswagenklassen. Während die einstige Top-Klasse der V6 mit nur einer Nennung darbt und die V5 auch nur noch 6 Autos (5 Cayman und einen M3) zusammen kriegt ist neben der erneut stark besetzten V4-Klasse (20 BMW 325 und e90) mit der VT2 -Klasse eine neue potentielle Meisterschmiede entstanden: 19 Fahrzeuge von nicht weniger als 6 Herstellern (BMW, VW, Mercedes, Opel, Renault und Hyundai) tummeln sich hier - und mit Toyota steht schon für die nächsten Läufe ein weiterer Kandidat parat. Mindestens 2 weitere Supras sind auch in der Entwicklung für die VT3-Klasse, in der für VLN1 nur 2 Porsche Cayman gemeldet sind.
Mit nur einem M3 in der H4-Klasse und 7 weiteren Fahrzeugen in der H2 setzt sich der Abbau der bei den Fans beliebten Gruppe-H Autos weiter fort, die dennoch etwas dringend benötigtes Kolorit ins Feld bringen.
Angesichts der Sperrung der Nordschleife für Zuschauer – die Nürburgring Langstrecken Serie, der Nürburgring, die VLN und alle Beteiligten rufen die Fans auch dringend auf die Massnahme nicht zu unterlaufen um das dem Land Rheinland Pfalz abgerungene Veranstaltungskonzept nicht für die zukünftigen Läufe zu gefährden – bleibt nur die Verfolgung des Rennens per Stream. Dieses wird gemäss des gewohnten Zeitplans am Samstag mit dem Qualifying ab 8.30 Uhr und dem Rennen ab 12 Uhr beginnen und ab 8.15 komplett mit einem umfassenden Live-Stream auf Youtube oder der Webseite der Nürburgring Langstrecken Serie umfassend übertragen.