Ring-Racing´s Supra-Offensive
Die Boxberger Ring-Racing-Mannschaft bereitet auch 2020 wieder ein umfangreiches Nordschleifenprogramm vor. Kernpunkt der Aktivitäten wird dabei die Beschäftigung mit dem neuen Toyota Supra werden. Erst in den letzten Tagen hatte Partner Novel das Engagement des vom Team eigenentwickelten Lexus RC-F und eines Toyota Supra GT4 beim 24h-Rennen publik gemacht. Doch wie Teamchef Uwe Kleen uns nun persönlich eröffnete, wird es nicht alleine beim GT4-Projekt am Ring bleiben.
„Wir haben vor, unter dem Banner und in Partnerschaft mit Novel den Lexus RC-F und den neuen Supra GT4 zusammen mit unseren neuen Reifenpartner Toyo Tires beim 24 Stunden Rennen am Nürburgring und in der kompletten Nürburgring Langstrecken Serie an den Start zu bringen. Toyo möchte nach einer 6-jährigen Pause die Entwicklung von Slickreifen für den Kundensport auf der Nordschleife wieder aufnehmen und wir sind nun der Entwicklungspartner der Japaner. Das wird neben dem Supra auch Reifen für den RC-F umfassen. Der Supra ist einer aus dem ersten, 6 Chassis umfassenden Batch der von TMG für das GT4-Debüt aufgebauten Fahrzeuge, von denen wir uns 2 Chassis für den Einsatz gesichert haben.“ Damit wird der japanische Reifenhersteller dieses Jahr nach einer mehrjährigen Pause wieder am Ring vertreten sein.
Auch mit dem zweiten Chassis wird Ring-Racing ein Programm starten. „Dieses ist für den Einsatz in der ADAC GT4 Germany vorgesehen, die wir allerdings nicht vollständig bestreiten werden, weil die Terminüberschneidung mit dem 24h-Qualifikationsrennen uns da einen Strich durch die Rechnung macht. Daher müssen wir den Lauf in Oschersleben auslassen und werden erst bei der zweiten Meisterschaftsrunde am Red Bull Ring im Juni ins Renngeschehen eingreifen können.“
Doch wie Kleen weiter erläuterte, wird der GT4 nicht der einzige Supra seitens Ring-Racing in diesem Jahr auf der Nordschleife bleiben. „Wir bereiten nebenbei den Aufbau eines VT3- und auch eines VT2-Supras für die beiden Produktionswagenklassen vor. Der VT3-Supra ist bereits bei uns in der Werkstatt im Aufbau und soll nach dem 24h-Rennen zu seinen ersten Einsätzen kommen. Den VT2-Wagen auf Basis des neuen 2l-Turbomodells des Supras (GT-Eins berichtete) wird dagegen wohl erst im Hochsommer fertig werden. Diese beiden Wagen werden die von uns noch für Permitzwecke eingesetzten Toyota GT 86 auf lange Sicht hin während dieser Saison ablösen da ein Permit B auch für diese beiden Klassen gültig ist.“ Damit ist Ring-Racing nun schon das zweite Team das einen VT3-Supra aufbaut, nachdem auch mcchip-dkr-Racing bereits ein solches Projekt für die Nürburgring Langstrecken Serie angekündigt hat.
Kleen sieht grosses Potential für Kundensporteinsätze der VT3- und VT2-Modelle des neuen Toyota-Kultsportwagens. „Der Basispreis des VT3 liegt beim Strassenauto bei etwa 65.000€ und beim VT2 sogar nur bei etwa 45.000€. Mit Teilen für 20-30T€ aus dem Rennregal kann man darauf ein Rennfahrzeug aufbauen das um einiges preiswerter wie der GT4 oder ein entsprechendes Cup-Fahrzeug ist. Damit kann man sich dem Preiskampf der Einsatzteams auf der Nordschleife wieder stellen. Selbst der VT2 hat mit etwa 260PS um einiges mehr Bumms und ist nicht so spitz zu fahren wie der etwa 200 PS starke Toyota GT 86 weswegen er schon ein adequater Ersatz für Kundenpiloten ist. Zudem hat der Supra die Möglichkeit wegen des Automatikgetriebes eine Wippen-Schaltung verbauen zu lassen, was insofern ein Vorteil ist, als das viele Piloten nicht mehr mit dem sequenziellen Getriebe des GT 86 klar kommen. Beim VT3 sprechen wir schon von 340 PS, wobei dies noch eine Stufe unterhalb des GT4 darstellt, der immerhin bis zu 430 PS – je nach BoP – leistet. Der VT2 und der VT3 sind dann zudem auch für über die Nordschleife herausgehende Langstrecken-Einsätze, so in der Creventic 24 Stunden-Serie, interessant.“