Karl Mauer: "VLN-Reform nicht übers Knie brechen"

Mitte Mai hatten wir im Vorfeld des diesjährigen 24 Stunden Rennens am Nürburgring über einen Bericht unserer Kollegen von Motorsport-Total berichtet der sich mit Überlegungen zur Zusammenlegung von VLN Langstreckenmeisterschaft und 24 Stunden am Nürburgring zu einer gemeinsamen Serie beschäftigte. Am vergangenen Wochenende ergab sich für uns nun noch mal die Gelegenheit, sich bei VLN-Chef Karl Mauer über den Fortgang der Gespräche zu informieren.

„Angestossen karlmauerwurden diese schon seit längerer Zeit erwogenen Gespräche durch die von Olaf Manthey geleitete ILN, die uns dankenswerterweise eine sehr fundierte und detaillierte konsolidierte Meinung der Teamchefs und Piloten zu diesem Thema geliefert hat. Das ist dann immer besser als wenn einzelne Teamchefs zu uns kommen und diese Punkte in Einzelgesprächen mit uns diskutieren. Die Gespräche laufen auch noch, allerdings haben wir jetzt keine Eile das Thema nun übers Knie zu brechen. Zum Einen haben wir jetzt keine akute Notsituation das uns die Kunden en masse abspringen – der Serie geht es ja vergleichsweise gut. Zum Anderen gibt es noch sehr viele versteckte Details bei den einzelnen Punkten die zum Teil gar nicht im Blickfeld sind und die wir erst mal in aller Ruhe klären wollen. Ich denke daher nicht das wir schon 2018 in der Lage sein werden entscheidende Punkte zu realisieren.“

Zur Erinnerung: Im Gespräch waren die Zusammenlegung von VLN Langstreckenmeisterschaft, 24h-Qualirennen und des 24h-Klassikers zu einer Serie mit gemeinsamer Wertung, eine Straffung des Kalenders, ein Saisonstart im Sommer nach dem 24h-Rennen mit dem Klassiker als Finale, sowie die evtl. Einführung weiterer längerer Rennen.

Zumindest beim letzten Punkt liess Mauer durchblicken, das dies nicht seine vorrangigste Priorität wäre „Längere Rennen als 6h sehe ich nicht im Rahmen der von den VLN-Veranstaltern ausgetragenen Läufe kommen! Wir haben die Standarddistanz von 4 bzw.6h und alles was darüber hinaus geht, ist auch eine Kostenfrage nicht nur für den Veranstalter sondern auch für die Teams. Diese haben zum Beispiel diesbezüglich sehr positiv auf die Straffung des Kalenders auf nur noch 9 Läufe reagiert, auch wenn diese eher zufällig durch den Ausstieg eines unserer Veranstalter aus der VLN Langstreckenmeisterschaft zustande gekommen ist. Aber auch die 9 verbleibenden Läufe, die für die meisten Teams schon kostenintensiv genug sind, müssen jetzt nicht das Modell der Wahl sein. Da gibt es eine Reihe von Alternativen die man in Betracht ziehen könnte.“

Ohne konkreter zu werden deutete Mauer damit an das ein VLN-Kalender in der Zukunft auch weniger als 9 Rennen enthalten könnte, indem zum Beispiel Veranstalter ihre Rennen auch alternierend in geraden oder ungeraden Jahren austragen könnten. „Wir haben für das kommende Jahr schon das Problem das das 24h-Rennen dort sehr früh stattfinden könnte, so das es schwer werden könnte, dann vorher 2 VLN-Termine und das Qualifikationsrennen in einen Kalender zu pressen.“

Mauer sieht daher die anstehenden Änderungen gelassen und ohne Druck und ist skeptisch das es schon 2018 zu Änderungen in der Struktur der VLN Langstreckenmeisterschaft und des 24h-Rennens kommt : „Lieber klären wir in Ruhe alle Details und haben dann ein schlüssiges Konzept, als wenn wir es nun zu schnell umsetzen und aufgrund der dann entstehenden Schwierigkeiten Kunden verlieren. Bis zur Motorshow wollen wir die nächste Runde der Gespräche führen. Ihr könnt uns dann noch mal fragen wie weit wir dann sind.“

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