Die Wogen am Ring haben sich geglättet.
Etwa Ende des vergangenen Jahres schlugen die Wellen am Nürburgring recht hoch. Zwischen dem Deutschen Motorsport Bund (DMSB) und der Fahrerexpertengruppe um Dirk Adorf war es zu einem offenen Disput um die Vorschläge zur Verbesserung der Sicherheitssituation am Ring gekommen.Dieses hatte in der Folge zur Gründung einer Interessengemeinschaft Langstrecke Nürburgring geführt , die mit Ringlegende und WEC-Teamchef Olaf Manthey an der Spitze eine repräsantive Figur mit Gewicht in die Diskussion führte und sich auf die Seite der Experten schlug. Mit einer grossen Zahl an aktiven Sportlern und Teamchefs im Rücken drohte man dem Deutschen Motorsport Bund sogar mit einem Boykott der ersten VLN-Veranstaltungen. Die Situation stellte sich am Jahreswechsel ziemlich verfahren da.
Mittlerweile dürfen die VLN-Fans aufatmen, da sich die Wogen in der Eifel ein wenig geglättet haben. Am 11. Januar gab es bereits ein ein Gespräch beim DMSB in Fankfurt, an dem auch neben der ILN die Fahrer AG, die VLN, der ADAC Nordrhein, CNG und DSK beteiligt waren und bei denen es deutliche Annäherungen in den Punkten Code 60, Permit und e-Learning gab. 2 Wochen darauf wurde auf einer gemeinsamen Sitzung aller Abschnittsleiter der Streckensicherung Nürburgring mit Teilnehmern der Fahrer AG, ILN, VLN und CNG der Code 60 Vorschlag der Fahrer AG vorgestellt und nach intensiver Diskussion ohne Gegenstimme von den Abschnittsleitern angenommen. Somit wurde der Weg für die neue Code 60 Regelung - doppelt Gelb: max 120 km/h, ab Code 60 Flagge: max 60 km/h - geebnet. Nach Information an den DMSB über den Beschluss passte dieser am 29.1 seine umstrittenen Regelungen an. Die ILN und die Fahrer AG zeigten sich mit der Umsetzung zufrieden – somit dürfte dem regulären Beginn der VLN-Saison nichts mehr im Wege stehen.
Was bleibt ist leider ein ramponiertes Bild des Deutschen Motorsport Bundes der eigentlich in enger Zusammenarbeit mit den Aktiven deren Sicherheitsbelange in zielgerichteter und nachhaltiger Form unterstützen müsste. Das sich diese hier im Stich gelassen fühlten und auf die Barrikaden gingen, zeigt grundsätzlichen Reformbedarf im hauptsächlich von Institutionen getragenen Dachverband für den Motorsport in Deutschland auf. Mit der Gründung der ILN ist im Gegenzug ein vielleicht schon überfälliges Gegengewicht auf Seiten der Aktiven entstanden, das der sehr umtriebige Ringszene angesichts der in den letzten Jahren gehäuft auftretenden Verwerfungen in der Eifel bei Bedarf wieder Gehör verschaffen kann.