Kremer Racing trotz Tempolimits beim 24h-Rennen am Start
Nachdem man wegen der kurzfristig vorgenommenen Regeländerungen für Rennen auf der Nürburgring Nordschleife nicht am Qualifikationsrennen und dem zweiten VLN Langstreckenmeisterschaft-Lauf teilgenommen hatte, wird der Kölner Traditionsrennstall Kremer Racing nun doch am ADAC Zurich 24h-Rennen teilnehmen. Um dem gesamten Team nicht die in jedem Jahr zum absoluten Saisonhöhepunkt gewordene Teilnahme am 24 Stunden Rennen zu nehmen, wird man in der Klasse SP PRO mit dem selbst weiterentwickelten Porsche 911 GT3 KR trotz der ungeliebten Tempolimit-Restriktionen zum Rennen antreten. Stammfahrer Wolfgang Kaufmann, Maik Rönnefarth und Kremer Eigner Eberhard A. Baunach werden das Rennen mit einem noch nicht bestätigten vierten Fahrer aufnehmen.
Die beim zweiten VLN-Rennen für 70 von 180 Teilnehmern ausgesprochenen Zeitstrafen für Speeding zeigen, laut Baunach wie schwierig die Einhaltung der Tempolimits ist. „Ein Tempolimit auf einzelnen Teilen einer freien Rennstrecke ist mit dem Urgedanken im Motorsport nicht vereinbar. Die vom DMSB erzwungene Einbremsung der GT3 Boliden führt nicht zwingend zu mehr Sicherheit an und auf der Nordschleife. Da nun der Topspeed nicht mehr so entscheidend ist, werden die Flügel auf noch mehr Downforce gestellt und die Kurvengeschwindigkeiten nehmen zu. Aber gerade der tragische Unfall vom ersten VLN Renntag ist dem Abriss dieses Anpressdruckes maßgeblich zuzuschreiben. Außerdem darf nicht vergessen werden, dass jeder Fahrer selbst eine große Mitverantwortung für das Verhalten seines Autos trägt und den Respekt vor der Nordschleife nie verlieren darf.“
Baunach ist nach wie vor der Meinung, dass eine signifikante Reduzierung der aerodynamischen Hilfen und eine mit Augenmaß reduzierte Ansaugluftmenge in Verbindung mit größeren Sicherheitszonen die sportlich bessere und effizientere Lösung wäre. So würde sich die Sicherheit auf der Gesamtstrecke erhöhen und nicht nur auf einzelnen Passagen. Als „No go“ sieht man eine mehr oder weniger umfangreiche Veränderung der Charakteristik der Nordschleife. „Dieses rennsportliche Weltkulturerbe darf nicht angetastet werden“.