STT-Meisterschaftsentscheidungen am Ring
"So haben wir uns das erträumt. Beim ersten Rennen den Klassensieg und damit die Meisterschaft“, kommentierte Michael Bäder die vorzeitige Titel-Entscheidung beim Spezial Tourenwagen Trophy-Finale auf dem Nürburgring. Durch den wichtigen Sieg hatte der BMW Z4-Pilot den Vorsprung auf uneinholbare 18 Punkte ausgebaut. Im zweiten Rennen gelang dem neuen STT-Meister hinter Gesamtsieger Jürgen Alzen (Porsche 997 Turbo) der erneute Sprung aufs Podest.
Überhaupt hatte das Wochenende für den Titelfavoriten gut begonnen. Die Pole im ersten Qualifying sorgte beim Team für zufriedene, aber keineswegs entspannte Mienen. Denn „die Angst vor einem technischen Defekt war schon da. Hätten wir im ersten Rennen einen Motor- oder Getriebeschaden erlitte, wäre der Titel weg gewesen“, erklärte der neue Meister. Um es vorweg zu nehmen - Fahrer und Technik bestanden die beiden Abschlussrennen der Saison 2010 mit Bravour. Dass am Ende der Titel mit dem fünften Gesamtsieg perfekt gemacht wurde, war dann noch das Sahnehäubchen auf eine perfekte Saison.
Dabei machte es Daniel Schrey zunächst spannend. Nach einer durchwachsenen Saison war der Viper-Pilot neben Bäder in die erste Startreihe gefahren. „Das Potential des Autos ist da. Wir können sicher noch zwei Sekunden schneller fahren.“ Der Gedanke, bei all den technischen Schwierigkeiten, den Porsche Turbo wieder hervorzuholen, kam aber nie auf. „Das Auto macht einfach viel mehr Spaß“, so Schrey. Dass das Auto richtig gut geht, bewies der Langenberger in Rennen 1, als er Bäder nach drei Runden einkassierte. Erst als sich Probleme an der Viper einstellten, kam der Z4 wieder ran und kurz vor der Zielflagge vorbei.
Dritter wurde Christopher Gerhard, der sich damit in eine gute Ausgangslage beim Kampf um die Vizemeisterschaft brachte. Da Joachim Duscher aufgrund von Motorproblemen nur die erste Runde gefahren war, musste der letztjährige Champion eigentlich nur noch die Steilvorlage verwandeln. Das gelang dem Porsche-Piloten im zweiten Rennen mit Gesamtrang 6 und dem zweiten Platz in der Klasse vor Ulrich Becker (Porsche 997 Cup), wodurch der Vizetitel nach Viersen wanderte. Durch die technischen Probleme bei Joachim Duscher wurde es um den dritten Platz in der Meisterschaft ebenfalls noch einmal spannend. Gerald Schalk konnte im ersten Rennen mit Klassenplatz drei Punkte gut machen. Teamkollege Jürgen Alzen holte dann im zweiten Heat souverän mit 15,486 Vorsprung vor Michael Bäder und René Snel den Gesamtsieg. Da Joachim Duscher die Motorproblematik mit der Reduzierung des Ladedrucks halbwegs gelöst bekam, aber in der Klasse bis 3500 ccm nur Zweiter geworden war, zogen Schalk / Bäder um 0,5 Pünktchen in der Endabrechnung vorbei.
Hinter Joachim Duscher wurde Jochen Thissen im Opel Astra F in seiner ersten kompletten STT-Saison Meisterschaftsfünfter. Zwei Klassensiege bei den 2-Liter-Fahrzeugen sorgten für einen gelungen Saisonabschluss, nachdem das Team in Colmar-Berg noch vom Pech verfolgt war. Einen Doppelsieg durfte an diesem Wochenende V8 STAR-Pilot Sven Fisch feiern. Zweimal behielt er gegenüber dem 23-jährigen Norweger Joakim Ottersen in einem weiteren V8 STAR die Oberhand. Das norwegische Team zeigte sich von der Spezial Tourenwagen Trophy derart begeistert, dass sie schon für das kommende Jahr Starts ankündigten. Hinter Ottersen wurde Alexandra Irmgartz im Porsche 964 RS zweimal Dritte, wodurch sich die Tochter des dreimaligen STT-Meister Michael Irmgartz den Sieg in der Junioren-Wertung sicherte.