Saukalter SCC-Saisonauftakt am Nürburgring
Andreas Fiedler auf PRC-BMW und Sven Barth auf PRC-Audi siegten beim Saisonauftakt der Sports Car Challenge auf dem Nürburgring. Bei regelrechtem Gruselwetter bot Andreas Fiedler am Samstag eine starke Vorstellung auf dem GP-Kurs. Dahinter foppte Fabian Plentz im PRC-Honda die größeren Fahrzeuge und sicherte sich Rang 2. Sonntags gab es indes kein Vorbeikommen an Sven Barth. Trotz Ausrutscher kurz vor Schluss war ihm der Sieg nicht zu nehmen. „So etwas habe ich bisher auch noch nicht gehabt“, meinte PRC-Chef Emanuel Pedrazza über das Wetter beim Auftakt der Rennsaison 2012. Bei Graden um den Gefrierpunkt schneite es in der Eifel immer wieder, was für schwierige Streckenverhältnisse sorgte. Vor dem Rennen lag vor allem eine Frage im Raum: Regenreifen oder Slicks? Andreas Fiedler scherte das wenig. Zwar musste sich Fiedler nach dem Start zunächst hinter dem schnellen Fabian Plentz im Division 2-PRC einreihen. Nach einigen Runden schnappte sich Fiedler jedoch die Führung, die bis zum Fallen des schwarz-weiß karierten Tuchs hielt. |
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„Das hat schon alles gut gepasst. Besser kann es nicht losgehen. Ich habe es zwar gehofft, aber dass ich den Auftakt gewinnen würde, habe ich nicht unbedingt erwartet. Die Bedingungen waren schwierig und die Strecke sehr schlüpfrig“, so der Sieger des Samstagsrennens. Am Sonntag gelang Fiedler als Dritter der erneute Sprung aufs Stockerl. Diesmal waren zwar Sven Barth und Mirco Schultis im Oreca-LMPC schneller.
Das tat aber der Freude über ein rundum gelungenes Wochenende keinen Abbruch, zumal es Fiedler dem Oreca-Piloten nicht gerade leicht machte. Erst als gegen Rennende beim PRC die Warnleuchte für den Sprit aufblinkte, konnte sich Schultis sicher sein. Gegen Gesamtsieger Sven Barth war am Sonntag jedenfalls kein Kraut gewachsen. Hatten sich am Vortag die Siegambitionen noch in Luft aufgelöst, nachdem sich der PRC-Audi auf Slicks gleich in der Einführungsrunde gedreht hatte, gab es diesmal kein Halten mehr. Souverän schoss der schwarze PRC-Audi in Front, wobei sogar ein kurzer Kiesbettaufenthalt wegen nachlassender Bremsen den Erfolg nicht gefährden konnte. „Im ersten Rennen habe ich verwachst. Nachdem ich zum Aufwärmen die Hinterreifen durchdrehen ließ, kam der Turbo plötzlich zu stark und ich habe mich gedreht. Dazu habe ich unter Gelb überholt, was ich nicht gesehen habe und daraufhin eben zu Recht eine Zeitstrafe bekommen. Der Sonntag ist natürlich perfekt gelaufen. Zur Rennhälfte ließ die Bremse nach und nach dem Ausrutscher ins Kiesbett versuchte ich den Sieg ins Ziel zu bringen“, so Sven Barth.
Gefährlich hätte höchsten noch Mirco Schultis werden können, der nach einem Unfall im Quali mit nur drei gefahrenen Runden beim ersten Rennen nun schnell unterwegs war. Von ganz hinten gestartet pflügte der Oreca-FLM durchs gesamte Feld bis auf Rang 2. Knapp 24 Sekunden hinter Barth überquerte Schultis schließlich den Zielstrich.
Hinter Schultis und Fiedler wurde Alessandro Lativ auf Wolf-Honda als Gesamtvierter Sieger der Division 2. Im ersten Rennen hatte Fabian Plentz mit einem starken zweiten Gesamtrang noch den Klassensieg bei den CN-Fahrzeugen geholt, während Lativ erst gar nicht angetreten war. Dabei hatte der 24jährige Plentz mit Tommy Tulpe (PRC WPR60-Ford) als Gesamtdritter sowie Jay Boyd und Peter Kormann (PRC WPR60-BMW) einige leistungsstärkere Fahrzeuge hinter sich gelassen. Sandro Bickel im neuen CN-PRC gelangte zweimal auf Platz 3. Ein Wochenende zum Vergessen erwischte dagegen der letztjährige Meister Thorsten Rüffer. Der neue Norma-Nissan wollte einfach nicht recht. Wegen eines gebrochenen Kabels oder defekten Steuergeräts verpasste der Norma-Pilot zunächst den Start. Als Rüffer zur Aufholjagd ansetzte, bekam das Auto Bremsprobleme, was in einem wilden Ritt durchs Kiesbett mündete. Im zweiten Rennen verweigerte das Auto erneut den Dienst.
„Das Wetter hätte am Sonntag gerne wieder schlecht sein dürfen“, scherzte Andy Feigenwinter. Mit seinem Crosslé ärgerte er am Samstag die gesamte Sportwagenfraktion und wurde sogar Gesamtzehnter im großen Sportwagenfeld. Das bedeutete am Ende sogar den Sieg in der Division 3. „Bei dem ersten Rennen war es natürlich toll, mit einem schwächeren Auto nach vorne zu fahren. Das hat Spaß gemacht. Aber das geht leider eben nur bei Regen. Da kann man mehr aus dem Auto herausholen oder einfach etwas mutiger fahren“, war der Schweizer mit seiner starken Leistung zufrieden. Bei trockenen Bedingungen landete Feigenwinter im zweiten Durchgang auf Rang 2 in der Division 3. Davor platzierte sich Landsmann Markus Kläy im PRC-Opel, der sich somit für den zweiten Platz im ersten Heat revanchierte. Zweimal auf Platz 3 landete Beat Eggimann vor Heinz Grau in einem weiteren Crosslé.
Insgesamt präsentierte sich die Sports Car Challenge mit einem starken Teilnehmerfeld. Serienchef Walter Pedrazza zeigte sich hochzufrieden und blickt nun auf das erste große Highlight im Terminkalender: Vom 5.-6. Mai gastiert die Sports Car Challenge bei der DTM auf dem Eurospeedway Lausitzring.