Ein Überraschungssieger bei der SCC in Most
Mit Siegmar Pfeifer als Sieger im ersten Lauf der Sportscar Challenge im Rahmen des Truck-GP in Most hätten vor dem Rennen wohl die Wenigsten gerechnet, zumal das Qualifying eine andere Sprache sprach. Da hatten Norma-Pilot Gerd Beisel und die PRC-Amazone Sabrina Hungerbühler klar dominiert. Das zweite Rennen wurde dann wieder zur Favoritenbeute - Beisel siegte vor Hungerbühler und Güllert.
Das Rennen am Samstag begann mit einem Paukenschlag. Gerd Beisel erwischte den besten Start, dahinter fuhren Güllert und Hungerbühler auf die Schikane nach Start und Ziel zu. Kurz nach dem Anbremsen berührten sich der aufs Gras gekommene Güllert und Beisel. Das Feld schoss um die mitten auf der Fahrbahn verhakten Fahrzeuge herum. Während Güllert mit einem beschädigten Fahrzeug weiterfuhr, musste Beisel aufgeben. "Öl- und Wasserkühler waren beschädigt. Aber für das zweite Rennen werden wir das Auto wieder flott machen", so der Norma Pilot. Auf Grund der ausgetretenen Flüssigkeiten musste das Saftey Car ab Runde 2 auf die Piste. Zu diesem Zeitpunkt lag Sabrina Hungerbühler vor Peter Kormann, Siegmar Pfeifer und Thorsten Rüffer in Führung. Nach dem Restart baute Hungerbühler ihren Vorsprung auf die Verfolger aus. Alles sah nach einem klaren Sieg für die Schweizerin aus, die mit über 10 Sekunden führte. In Anbetracht des sicheren Vorsprungs nahm Hungerbühler das Tempo raus - allerdings zu sehr. In der letzten Kurve wurde die PRC -Pilotin von Siegmar Pfeifer und Peter Kormann überrumpelt, die sich im Zweikampf um P2 wieder an die Führende herangejagt hatten. "So etwas ist mir in meiner Karriere noch nie passiert", so eine völlig enttäuschte Sabrina Hungerbühler.
Pfeifer hatte sich den Sieg nach einem spannenden Zweikampf mit Peter Kormann redlich verdient. In Runde 7 hatte er von Kormann P2 übernommen. Kormann blieb zwar immer in Schlagdistanz, kam aber nicht wieder vorbei. "Das war ein schöner Kampf, der viel Spaß gemacht hat", meinte Pfeifer dazu. Platz vier ging an den gut aufgelegten Andreas Fiedler im PRC-BMW, der den Schnellsten der Division 2, Thorsten Rüffer im Norma-Honda) in Runde 10 überholen konnte. Rüffer selbst verlor in der letzten Runde den Klassensieg an Felix Geisser im PRC-Honda und P2 an Gerhard Münch im Norma-Honda. "Die letzten beiden Runden hatte ich keine Leistung mehr. Ich schätze mindestens 40% weniger als normal. Dabei habe ich einen guten Start erwischt und bin gut um den Unfall herumgekommen. Der Vorsprung auf die anderen war auch groß genug". Klassensieger Felix Geiser: "Mein Start war nach dem schwachen Quali sehr gut. Nach der Safety Car-Phase haben die Reifen der anderen wohl nicht so schnell aufgebaut wie meine. Zuerst bin ich dann an Münch und zwei Runden später an Schultis vorbei. In der letzten Kurve vor Start und Ziel überholte ich schließlich noch Thorsten Rüffer und bin auf eins vor". Bei den GT-Fahrzeugen war Richard Cvörnjek im Porsche 997 GT3 Cup S nicht zu stoppen. Mit 46s Vorsprung auf Markenkollege Philip Zumstein siegte der 19jährige Österreicher. Er sollte im Rennen am Sonntag diesen Erfolg wiederholen.
Spannend war auch das zweite Rennen am Sonntagmorgen. Bis zur letzten Runde lag Sabrina Hungerbühler in Front, doch wieder reichte es nicht zum Sieg. Gerd Beisel kam in Runde 12 vorbei und siegte noch mit 0,5 Sekunden Vorsprung. P3 war ebenfalls lange umkämpft. Zunächst hielt diesen Platz Peter Kormann, der aber in Runde 7 Siegmar Pfeifer vorbeilassen musste. Von weiter hinten nahte bereits Jürgen Güllert, der sich zuerst Kormann schnappte. In der vorletzten Runde ging der Radical-Pilot auf Platz 3 nach vorne. Da Pfeifer in Runde 11 die Segel streichen musste, rutschte Kormann wieder auf Gesamtposition 4 vor. Fünfter vor Division 2 Sieger Gerhard Münch wurde Andreas Fiedler im ex-Hungerbühler-PRC . Für den Führenden der Division 2, Thorsten Rüffer, sollte sich Most als kein gutes Pflaster erweisen. Zu Rennbeginn lieferte sich Rüffer einen Zweikampf mit Felix Geisser. Doch schon in Runde 3 kam das Aus. "Der Schaltzug ist gebrochen. Das war nach 34 Rennen der erste Ausfall. Bis dahin hatte ich einen schönen Fight mit Felix Geiser. Ich hatte mir dahinter schon ein paar Stellen zum Überholen ausgeschaut", so Rüffer. "Ich hoffe in Dijon hört die kleine Pechsträhne wieder auf". Felix Geisser konnte von dem Ausfall des Kontrahenten aber nicht profitieren. Kurz vor Schluss landete er beim Überrunden neben der Strecke. Somit erbte Gerhard Münch vor Mirco Schultis und Noel Hagen den Klassensieg. Letzterer war ausnahmsweise in der Division 2 unterwegs, da der Motor des großen Autos noch nicht fertig geworden war. Beat Eggimann siegte in beiden Rennen in der Wertung der Crosslé.
Bereits am kommenden Wochenende geht es für die SCC Piloten weiter nach Dijon - dort steht bereits die sechste Veranstaltung auf dem Programm.