7 Fragen an Mirco Schultis
Noch vor seinem Start in Daytona bekam Mirco Schultis Post vom Verfasser - einige tiefschürfende Grundsatzfragen, auf die er freundlicherweise auch interessante Antworten parat hat!
Du bist zwischen Most und Estoril in allen Fahrerlagern als Freund von großvolumigen Ami-Schlitten bekannt, was fasziniert Dich an den V8-Autos und wie viele hast Du in Deiner Sammlung?
„Keine Ahnung – ich glaube, ungefähr fünfzehn! Gerade habe ich mir aus der Schweiz eine Corvette Z06 in oranger Speziallackierung geholt. An den V8-Autos gefällt mir der Sound, die einfache Technik – die Z06 zum Beispiel hat immer noch zwei Ventile pro Zylinder.“
Ebenfalls bekannt ist Mr. Dress-for-Less für seine ausgesuchte Garderobe und die adretten Grid-Girls. Erzähl uns was zu Deiner Person. Was machst Du im wirklichen Leben?
„Arbeiten! Ich beschäftige mich mit einigen Onlineshops, die ich betreibe und wo ich schicke Unterhosen verkaufe.“
Zum Sportlichen: Wie bist Du in die Sports Car Challenge gekommen?
„Im Oktober 2005 wollte ich eigentlich einen Radical kaufen; bei einem Test war auch PRC dabei, also hab ich dort den PRC auch gleich getestet und bin dann in die Meisterschaft eingestiegen.“
Bestes/eindrücklichstes Rennen bisher?
„Das FIA-GT Festival in Bahrain. 2006, dort war ich mit meinem Panoz dabei. Es war eine tolle Veranstaltung; ich bin dort auch relativ gut gefahren, obwohl ich ein Greenhorn war. Mit meinem Auto war ich sogar in der Zeitung, in den Bahrain Daily News. Die hab ich noch immer hier im Büro liegen! Dort wurden für die Rennwagen 40 Kilometer Landstraße gesperrt, am Tag vorher noch frisch asphaltiert und die Bodenwellen ausgebessert. Mit der Hubschraubereskorte ging es zu einer Ausstellung in die Shopping Mall. Es war einfach beeindruckend!“
2007 hast Du erstmals ein Auto der großen SCC-Division ausprobiert, wie waren Deine ersten Eindrücke?
„Es ist vor allem ruhiger zu fahren als mein 2-Liter-Auto. Es sind ja nur rund 2 Sekunden Unterschied in der Rundenzeit, trotzdem dachte ich, es würde brachialer sein. Es hat mich beruhigt, dass der Aufstieg zum LMP2 nicht so groß sein wird – denn das ist mein mittelfristiges Ziel!“
Was ist dein sportliches Fernziel?
„Le Mans!“
Wie siehst Du Dich selbst als Fahrer? Ehrgeizig, relaxt?
„Grundsätzlich relaxt … - aber wenn ich mal im Auto drin bin, ehrgeizig! Aber der Spaß steht schon im Vordergrund. Vielleicht fahre ich deshalb so gern die verschiedenen Rennautos – zum Beispiel den PRC, meinen Lola Sports 2000, oder meinen Panoz.“
Was sind Deine Pläne für die nächste Zukunft?
"Zur Saison 2008 habe ich noch keine Ahnung. Ich möchte jedenfalls gerne mit meinem PRC einige Langstreckenrennen in der VdeV fahren, sofern dort das Fahrzeug von den Offiziellen akzeptiert wird. Dann wäre ich dort mit dem einzigen PRC unterwegs, mit einem „Exoten“ – so was macht mir Spaß!“
Du hast erst unlängst an den Folgen eines schweren Sturzes bei einer Wüstenrallye laboriert, willst Du so was noch einmal machen oder vielleicht einmal auf vier Rädern eine Rally-Raid mitmachen? Verfolgst Du via Medien die Dakar?
„Erwischt … - seit einigen Monaten beschäftige ich mich mit dem Bowler Nemesis. [Bowler ist eine britische Firma, die Rally-Raid-Prototypen mit Komponenten von Land Rover baut, Anm.] Mit so etwas die Dakar zu fahren würde mich schon auch reizen; mit dem Motorrad aber sicher nicht mehr. Mit Sicherheit hat mich noch kein Autorennen jemals so fasziniert wie ein Motorradrennen; aber ich bin alt genug um zu wissen, wie viel Schwein ich hatte. Ich bin dreimal knapp an einer Lähmung vorbeigegangen, dann hab ich mir gesagt: lass es lieber. Peterhansel, Zitzewitz usw. [Motorrad-Größen der Dakar, die heute bei den Autos aktiv sind, Anm.] wissen schon, warum sie umgestiegen sind. Mein Rallye-Motorrad hab ich noch, kann es mir jeden Tag ansehen und sagen: wenn ich wollte, könnte ich! Die Dakar [sofern nicht abgesagt! – Anm.] verfolge ich ein bisschen in den Medien, aber hier habe ich kein französisches Fernsehen – und im deutschen TV sieht man ja immer nur die ersten Drei.“