Sports Car Challenge, Hockenheim: Lauf 1
Jim Clark Revival: 650 Teilnehmer, 18 internationale Rennserien, gepackt in eines der größten historischen Renn-Meetings der Welt. Neben „klassischen“ Highlights wie den Formel-1-Oldies und den PS-Riesen des Supersports Cup war auch aktuelle Renntechnik vertreten: Als eine der aktuellen Serien zeigte die Sports Car Challenge den aktuellen Stand der Dinge im Rennwagenbau. Im kombinierten Feld mit dem Radical Race Cup starteten nicht weniger als 28 Rennsportwagen in die 14-Runden-Hatz, das erste Rennen der SCC-Saison 2007.
Die Pole Position für beide Rennen des Wochenendes hatte ein Radical, Andrej Dzikevic parkte den SR8 des Tanagra Racing Team auf P1. Im Samstag-Rennen konnte Dzikevic seine Pole Position nicht ummünzen, er hatte gleich am Start eine "Berührung" mit einem Kokurrenten und musste in der Folge zum Reifenwechsel an die Box. In Runde 4 schied er mit einem Elektrikdefekt am Radical SR8 endgültig aus. Damit setzten sich die Fabrikate von PRC in Szene, allen voran ein Duell Neu gegen Nicht-ganz-neu. Emanuel Pedrazza nutzte die Qualifying- und Rennkilometer quasi als ersten Roll-Out für den neuen PRC SC07LM.
Der Vorarlberger pilotierte diesmal das eigentlich Pius Truffer zugedachte schwarz-weiße Auto mit BMW-Motor. Truffer konnte aus traurigen familiären Gründen nicht starten. Pedrazza bekam es mit Gerd Beisel zu tun; der Deutsche ist nach einem ernsten Unfall Ende der vorigen Saison glücklicherweise wieder fit, er fuhr in Hockenheim seinen bewährten, eigentlich schon verkauften PRC-BMW. Das neue Auto mit Nissan-V6 wird zum nächsten Meeting zur Verfügung stehen. Dass auch PRC-„Jahreswagen“ flott unterwegs sind, bewies Beisel eindrücklich; erst spät im Rennen konnte Pedrazza ihn abfangen. Somit ging mit dem hauchknappen Vorsprung von vier Zehntelsekunden der erste Gesamtsieg 2007 auch gleich der erste Erfolg für ein neues Auto nach Vorarlberg – eine gelungene Feuertaufe. Weniger Glück hatte Titelverteidiger Wolfi Payr, er musste nach gutem Training seinen ebenfalls brandneuen PRC mit BMW-Power mit einem Lichtmaschinenschaden abstellen. Platz 3 bei den großen Sportwagen ging an den besten Radical-Piloten, Jürgen Güllert im SR8.
Die Division 1 bis 2 Liter sah eine Aufholjagd. Im Training hatte er sich nach eigener Aussage noch mit den Reifen „vergriffen“, dann gab der Österreicher Karl-Heinz Matzinger im PRC-Honda eine starke Vorstellung und ackerte sich aus dem Mittelfeld ganz nach vorne – nicht nur in der Klasse, sondern auch gesamt: Er belegte Rang 3 hinter Pedrazza und Beisel. Hinter Matzinger zeigten Gerd Beisels Teamkollegen von RWT-Racing eine starke Mannschaftsleistung: Yvan Haberkorn (Frankreich) und Gerhard Münch (Deutschland) steuerten ihre Norma M20 auf die Klassenränge 2 und 3. Haberkorns Auto ist ebenfalls ein brandneues Chassis der neuesten Norma-Generation. Ein dritter Norma mit dem Schweizer Radical-Umsteiger Herbert Hunziker am Steuer reihte sich dahinter auf Platz 4 der Klasse ein. Der neue PRC C/N ließ sich in puncto Performance noch nicht in die Karten sehen, Mirco Schultis im wie immer makellos präsentierten Dress-for-Less-Auto kam noch hinter den beiden MRP des Berliner Mobi-Teams auf Rang
Die GT-Klasse war mit drei Autos zahlenmäßig leider nur schütter besetzt, es gaben sich aber wunderschöne Fahrzeuge die Ehre. Eigner Racing brachte einen Mosler MT900R mit Chevrolet-V8 an den Start, daneben startete ein Gumpert Apollo. Mit diesen beiden Mittelmotor-Exoten legte sich Martin Brückl an, er steuerte seinen Carrera-Cup-Porsche 997 und hatte nach dem frühentechnichen aus für den Apollo und einem Reifenschaden am Mosler sein Rennen im Griff. Insgesamt stieß der junge Tiroler bis auf Platz 8 vor.