Mazda stellt neues Cup-Modell vor
Preiswerte GT-Einstiegsserien sind derzeit noch Mangelware im Motorsport. Insofern dürfte die aktuelle Ankündigung von Mazda möglicherweise einige interessante Perspektiven öffnen. Die Japaner stellten am vergangenen Dienstag auf der SEMA-Show in Las Vegas die Rennversion der 4.Generation des MX5 – in den USA auch unter dem Namen Miata vertrieben – vor. Das neue Modell soll 2016 - also erst in 1 ½ Jahren - Einsatzgerät für den erstmalig ausgetragenen Global MX5-Cup werden. Darunter ist ein Trio dreier kontinentaler Serien in Nordamerika, Europa und Fernost zu verstehen, dessen beste Teams dann Ende 2016 zu einem Finale in Laguna Seca gegeneinander antreten sollen. Als Belohnung bekommt der Sieger des Global MX5-Finales schon jetzt einen Testeinsatz in einem der Speedsource LMP2-Lola versprochen.
Mit dem Global MX5-Cup beschreitet Mazda, das sein Motorsportmarketingpotential derzeit nur in den USA mit grossem Erfolg betreibt, neue Wege. In den USA gibt es zahlreiche Nachwuchs- und Clubsportserien die den billigen japanischen Roadster als preiswerte Motorsportbasis benutzen. Allerdings wurden die bislang seit 25 jahren gebauten, etwa 2500 im Einsatz befindlichen Rennchassis der verschiedenen Modellgenerationen dezentral mit verschiedenen Tunerkits aufgebaut. Das ändert sich nun massiv mit dem neuen Modell, das zentral von einer von Mazda autorisierten Quelle aufgebaut wird und nur dort bezogen werden kann. An technischen Details wurde lediglich bekannt, das im neuen MX5-Cup der 2,0l Mazda Skyactive Vierzylinder zum Einsatz kommen soll. Mazda will nach einer fundierten Entwicklungsphase erst im kommenden Jahr den weltweiten Reifenpartner, die Fahrwerkskonfiguration, den Antriebsstrang und die Sicherheits-Einrichtungen definieren. Erst danach sind konkrete Informationen zum Preis und zu den Terminen der Serien zu erwarten.
Während Mazda in den USA ein sportliches Image pflegt hat sich die europäische Sektion dem Motorsport gegenüber eher reserviert gegenüber verhalten. Die japanische Marke hat denn auch in Europa ein deutlich biederes image als in Nordamerika. Mit dem neuen Motorsport-Modell könnte sich nicht nur dieses in Zukunft ändern. Abhängig vom Endpreis des Cupmodells könnte hier ein Einstiegsmodell in den GT-Sport entstehen das über den Cup hinaus auch für zahlreiche nationale und internationale Serien, so z.B. die VLN Langstreckenmeisterschaft oder die 24 Stunden-Serie, interessant werden könnte.