Sinclairs Comeback beim AvD 100 Meilen Regenchaos

Sintflutartige Regenschauer, ein Überschlag, zwei Rennunterbrechungen und haufenweise Abflüge - der zweite Lauf der AvD 100 Meilen in Hockenheim hatte es in sich. Bei soviel Tohuwabohu geriet das Comeback des im Oktober 2006 in Monza schwer verunglückten Tony Sinclair fast in der Hintergrund. Gemeinsam mit Thomas Wolfert belegte der Brite im Pilbeam den zweiten Gesamtrang hinter Sieger Thorsten Rüffer im Norma-Honda. Platz drei ging mit Radical-Pilot Jürgen Güllert an einen weiteren Fahrer aus der Sportwagenfraktion.

100mlhockgrid Schnellster Mann im Qualifying am Sonntagmorgen war Gerd Beisel im Norma Nissan. Mit einer Zeit von 1.40,431 holte er sich vor Thorsten Rüffer die Pole. Die zweite Startreihe wurde von Mauro Barisone (Lucchini-BMW) und dem Duo Wolfert / Sinclair auf dem ex-Team Bucknum-LMP2 aus der ALMS gebildet. Schnellstes GT-Fahrzeug war die Mintgen Motorsport-Dodge Viper von Manfred Sattler und Dirk Riebensahm, die aber wegen eines Motorschadens schon vor dem Rennen einpacken mussten.

Das Rennen wurde gemeinsam mit den Piloten der Spezial Tourenwagen Trophy gestartet, so dass sich den Zuschauern ein 30 Fahrzeuge starkes Feld bot. Das Rennen hätte eigentlich um 14.40 Uhr gestartet werden sollen, doch verschob sich der Zeitplan um eine Stunde nach hinten. „Wäre das Rennen rechtzeitig gestartet worden, wäre uns das alles erspart geblieben“, so ein Teilnehmer. Den Start gewann erwatungsgemäß Polesitter Gerd Beisel vor Sinclair / Wolfert, Thorsten Rüffer und Mauro Barisone. Schon nach der ersten Runde musste das Saftey-Car auf die Strecke geschickt werden. Martin Dechent war am Heck getroffen worden, hatte sich daraufhin mehrfach gedreht und war auf dem Dach gelandet. Während der Fahrer mit dem Schrecken davon kam, war der Porsche 997 GT3 Cup schwer lädiert. Nach drei Runden erfolgte der Restart, bei dem Beisel seine Führung behalten konnte. Thorsten Rüffer, Mauro Barisone und Sinclair / Wolfert folgten dahinter. Somit deutete alles auf einen erneuten Gesamtsieg für Gerd Beisel hin. Doch nach dem Boxenstopp wollte der Norma nicht mehr anspringen. "Der Anlasser ist zu heiß geworden und ich konnte nicht mehr starten. Die Boxenampel sprang auf Rot und das war das Aus. Es wäre natürlich schön gewesen mit einem Dreifachtriumph nach Hause zu fahren", erklärte der Norma-Pilot.

100mlhockpodiumZu diesem Zeitpunkt hatte sich der Himmel schon verdunkelt. Vor dem Rennen waren immer wieder dunkle Wolken über die Hockenheimer Grand Prix Strecke gezogen, aber bis auf wenige kurze Schauer war es trocken geblieben. Das sollte sich urplötzlich ändern, denn der Himmel öffnete seine Schleusen und es goss wie aus Kübeln. Bei regenüberfluteter Fahrbahn überschlugen sich die Ereignisse. Einige der Teilnehmer wurden auf Slicks eiskalt erwischt. Die Einfahrt ins Motodrom wurde zur Sammelstelle für gestrandete Sportwagen. Teilweise standen drei Fahrzeuge gleichzeitig an dieser Stelle im Aus. Dann endlich hatte die Rennleitung ein Einsehen mit den Fahrern und brach das Rennen aus Sicherheitsgründen ab. Beim anschließenden Restart führte Thorsten Rüffer das Feld vor Jürgen Güllert an. Der Radical-Pilot war in den restlichen Rennminuten zwar der Schnellste, konnte aber den Vorsprung von Rüffer und Wolfert / Sinclair vor dem Abbruch nicht mehr wett machen. Damit blieb ihm in der Addition der beiden Durchgänge nur der dritte Rang auf dem Siegertreppchen. Schon auf dem vierten Platz folgte der schnellste Vertreter der GT-Fahrzeuge. Lucius Fox setzte sich gegen Herlitschka / Bender (beide Porsche 997 GT3 Cup) durch. Die Division 3.3 gewann F430 Challenge-Pilot Arnold Eggerschwiler aus der Schweiz. Klassensiege holten sich ebenfalls Martin Roos / Gavan Kershaw (Lotus Exige) und Jim Gebhardt im KTM X-Bow.

Nach dieser Regenschlacht geht es für die AvD 100 Meilen Meilen weiter in die Motorsport Arena Oschersleben. Vom 10.-12. Juli wird man dort wieder gemeinsam mit der Spezial Tourenwagen Trophy antreten.

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