Maxi Götz wird erster DTM-GT3-Meister
Am vergangenen Wochenende fiel am Norisring beim Finale der DTM auch die Titelentscheidung. In einem vieldiskutierten hitzigen Finallauf war Maximilian Götz am Ende der lachende Dritte. Der ex-ADAC GT-Masters Champion von 2012 und Blancpain Sprint-Cup-Meister 2014 vollendete auch in der ersten GT3-Saison der deutschen Traditionsrennserie sein Meisterstück mit 2 Siegen auf seiner Nürnberger „Heimstrecke“ und wird somit nicht nur als erster GT3-Champion der DTM geführt, sondern auch als erster Pilot der die 2 wichtigsten deutschen GT3-Meisterschaften beide gewinnen konnte.
Maximilian Götz triumphierte schon im Samstagrennen und machte mit seinem zweiten Saisonsieg den Titeldreikampf noch spannender. Liam Lawson im von AF Corse eingesetzten Red Bull-Ferrari kam hinter dem überraschend starken Inder Arjun Maini im GetSpeed Performance-Mercedes als Dritter ins Ziel. Kelvin van der Linde fuhr im ABT-Audi als Vierter über die Linie. Da BMW M6-GT3-Pilot Marco Wittmann hingegen als 12.ter ausserhalb der Punkte ins Ziel kam, reduzierte sich die Zahl der verbleibenden Titelkandidaten auf 3 – nur noch Lawson, van der Linde und Götz hatten für den Sonntag noch Titelchancen.
Im Sonntagsrennen dann fand die DTM ausgerechnet beim Finale zu alten schlechten Gewohnheiten zurück. Die beiden Meisterschaftsführenden Lawson und van der Linde kollidierten gleich in der ersten Kurve was nach Meinung des Gros der Zuschauer auf eine überharte Aktion des meisterschaftszweiten Audipiloten gegen den Red Bull Ferrari zurückzuführen war. Während Lawson nun chancenlos dem Feld hinterher humpeln musste schien van der Linde wie der sichere Meister auszusehen. Als er nach seinem Pflichtboxenstop jedoch auch den konkurrierenden Götz im Meisterschaftsduell rustikal einzubremsen versuchte übertrieb es der Audi-Pilot und handelte sich einen Reifenschaden ein. Der nun mit besseren Meisterschaftschancen ausgestattete Götz wurde dank Mercedes-Teamorder (wer sagte bislang das dies in einer Team-dominierten DTM nicht mehr vorkommen würde?) nach ganz vorne durchgereicht und holte sich mit einem AMG-Dreifachsieg die nötigen Punkte um nach dem Hersteller-Titel Mercedes auch den Fahrertitel zu bescheren.
Neben dem erneut siegreichen Haupt Racing Team-Mercedes AMG GT3 von Götz zeigten sich die beiden Winward Winward HTP-Piloten Lucas Auer und Phillip Ellis auf den Plätzen 2 und 3 besondern kooperativ, was am Ende nicht nur DTM-Chef Gerhard Berger sauer aufstiess. Berger behielt sich in einem aktuellen Interview weitere Schritte vor, was zum Beispiel in einem in der nächsten Saison deutlich eingeschränkten AMG-Kontingent in der Serie resultieren könnte. Die Umstände sollten allerdings das Verdienst von Götz nicht schmälern, der am Sonntag den vierten Titel seiner Rennfahrerkarriere (2003 holte er bereits als 17-Jähriger den Formel ADAC BMW-Titel) in trockene Tücher bringen konnte.