Formula Le Mans - das erste Auto läuft
Oreca-Courage hat bei kürzlich erfolgten Testfahrten auf dem HTTT bei Paul Ricard den Prototyp des Formula Le Mans Markenpokalfahrzeugs getestet. Beim Formula Le Mans Cup handelt es sich um einen von Oreca-Courage inszinierten und vom ACO offiziell abgesegneten Markenpokal mit LMP-ähnlichen Sportprototypen, der im kommenden Jahr im Rahmen der Le Mans Serie und im Vorprogramm des 24 Stunden Rennen von Le Mans abgehalten werden soll. Bis zu 20 von Oreca-Courage gebaute Wagen sollen mit zwei Piloten pro Team in einstündigen Rennen um Preisgeld und Punkte fahren. Damit will sich einerseits Oreca-Courage eine wirtschaftliche Nebeneinkunftsbasis für die Massenfertigung von Teilen für ihre LMP schaffen.
Andererseits soll die Serie als Zubringer für an der Le Mans Serie interessierte Teams dienen, die auf einer preiswerteren Basis in die Veranstaltungen und die LMP-Technik hinein schnuppern wollen. Durch einige Kosten reduzierende Massnahmen, wie einem leistungsstarken, nur leicht von Oreca-Courage modifizierten 6,2l Serien-V8 und nicht gewichtsreduzierter Aufhängungsteile sind die Anschaffungskosten auf 249.000 Euro pro Auto begrenzt. Mit kalkulierten Einsatzkosten von 50.000Euro pro Saison soll in der Auftaktsaison mindestens ein Dutzend Teams zur Teilnahme überzeugt werden.
Auch wenn der Wagen äusserlich am Oreca-Courage LMP angelehnt ist – ein Upgrade vom Formula Le Mans auf einen LMP2 wird es nicht geben, wie Hughes de Chaunac uns bereits erläuterte. „Viele Performance-Teile wie die Aufhängungen oder der Motor sind hier in eine andere Richtung optimiert. Beim LMP wird doch mehr auf Gewichtsreduzierung geachtet und dafür sind einige der auf Haltbarkeit ausgelegten Teile unserer Formula Le Mans Autos schlicht zu schwer. Wir sind aber sehr gut im Zeitplan was die Ausführung anbelangt. Nach der Bekanntgabe der Idee auf der ACO Pressekonferenz im Juni haben wir das erste Auto im Oktober konstruiert und den Testlauf nun im November durchgeführt. Nun sollen bis März die 20 Wagen gebaut werden. Wir hatten bislang 50 Anfragen interessierter Teams, unter anderem aus Deutschland, England, Spanien und weiteren Nationen erhalten, die unter anderem aus dem Formel-Sektor, so der Formel Renault und dem Formel-Masters kommen. Nun werden sich davon zwar nicht alle zu einem Einsatz durchringen können, aber wir hoffen doch in Europa das Feld voll zu bekommen.“
Bei den Testfahrten kamen Stéphane Ortelli und Michel Raffanelli als Piloten zum Einsatz. Als teilnehmende Teams sind bislang erst die britische Brookspeed-Mannschaft und ein Team von Antoin Charouz bekannt geworden. Weitere Interessenten werden über die nächsten Wochen bekannt werden.